APA - Austria Presse Agentur

Erdrutsch auf Ischia: Suche nach Vermissten geht weiter

Nach einem Erdrutsch auf der italienischen Insel Ischia suchten Rettungseinheiten am Sonntag weiter nach elf Vermissten.

Schlechtes Wetter und starker Wind erschwerten die Bergungsarbeiten. Bisher wurde eine 31-jährige Italienerin tot geborgen, gesucht wird noch nach ihrem Lebensgefährten, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der Verletzten sank von 13 auf vier, wobei ein Mensch schwer verletzt sei. 

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2 Mio. Euro für Wiederaufbau

167 obdachlos gewordene Personen mussten die Nacht in Hotels der Insel verbringen. Der Ministerrat in Rom tagte am Sonntag und rief den Notstand auf Ischia auf. Damit sollen Finanzierungen für die Obdachlosen und den Wiederaufbau rascher locker gemacht werden. Zwei Millionen Euro will die Regierung laut Medienangaben für Wiederaufbauarbeiten zur Verfügung stellen. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni entsendete Soldaten auf die Insel zur Unterstützung der Rettungskräfte.

Der Papst kondolierte beim Angelus-Gebet am ersten Adventsonntag den Familienangehörigen der Betroffenen auf Ischia. Er bete für die Menschen, die auf der Insel leiden, und für die Rettungskräfte, sagte der Heilige Vater vor den auf dem Petersplatz in Rom versammelten Pilgern.

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Immer öfter schwere Erdrutsche in Italien

Am frühen Samstag war das Unwetter über die Insel mit etwas mehr als 60.000 Einwohnern hereingebrochen. Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden. Schlammmassen beschädigten Häuser, in denen auch einige der Vermissten vermutet wurden. Die Feuerwehr rettete nach eigenen Angaben zwei Menschen aus einem Auto, das ins Meer gerissen wurde. Sie war insgesamt mit 100 Kräften und 40 Fahrzeugen im Einsatz.

Der Bürgermeister von Ischia, Enzo Ferrandino, beklagte, dass einige Familien ihre Häuser nicht verlassen wollten. Dies könne gefährlich sein. Ein Dutzend Personen, die ohne Wasser und Strom in ihren Häusern eingesperrt blieben, seien noch nicht erreicht worden.

Italien wird immer häufiger von schweren Erdrutschen getroffen. Bei Unwettern in der Adria-Region Marken waren im September 13 Menschen ums Leben gekommen. Seit Freitag herrscht Unwetter-Alarm in Süditalien. In Venedig wurde Hochwasser gemeldet, die Lagunenstadt wird von einem System von Dammbarrieren vor den Fluten geschützt.