ÖH-Wahl-Ergebnisse: Warten auf die Auszählung

Gespanntes Warten in der ÖH-Wahlzentrale
Bei den am Donnerstag zu Ende gegangenen Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) heißt es weiter warten auf ein Endergebnis.

Im Lauf des Vormittags sollen alle Wahlkommissionen, die keine Ergebnisse eingemeldet haben bzw. Änderungen vornehmen müssen, kontaktiert werden, hieß es aus der ÖH zur APA. Anschließend sollen diese veröffentlicht werden. Einen Zeithorizont gibt es nicht - anders als geplant soll keine Ergebnisverkündung vor Ort stattfinden.

Die Verzögerungen sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass Wahlkommissionen ihre Ergebnisse nicht bzw. nicht korrekt in das zentrale elektronische Wahlsystem einpflegen konnten. Zum Teil liegen bereits offizielle Endergebnisse an manchen Hochschulen vor, die aber noch nicht im System veröffentlicht wurden.

Mehr Wahlbeteiligung

Klar ist bereits die Wahlbeteiligung: Sie stieg gegenüber dem letzten Urnengang 2021 (16 Prozent) um rund fünf Prozentpunkte auf 21,2 Prozent. Damit gaben rund 73.300 der 346.400 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das ist aber nach wie vor die zweitschlechteste Wahlbeteiligung in der ÖH-Geschichte. In den Jahren vor der Corona-Pandemie gingen jeweils rund 25 Prozent zur Wahl.

Trotzdem war man in der ÖH erleichert. Die scheidende ÖH-Vorsitzende Keya Baier (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) sprach am Wahlabend gar von einer "absoluten Trendwende". Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) freute sich über das Überspringen der 20-Prozent-Marke. "Der Trend geht eindeutig nach oben."

Eindeutige Trends in Sachen Wahlergebnisse gab es am Donnerstag noch nicht - tendenziell hat aber der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) an vielen der bereits ausgezählten Hochschulen Stimmen dazugewonnen. Dabei handelte es sich aber großteils um kleinere oder mittlere Einrichtungen.

Bundesweit kämpften neun Fraktionen um die 55 Mandate in der ÖH-Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Dort verfügt der VSStÖ über 14 Mandate, die GRAS und die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) über je zwölf. Die Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) halten sechs Mandate, auf die gleiche Anzahl kommen die Fachschaftslisten (FLÖ). Zwei konkurrierende Kommunistische Studierendenverbände (KSV LiLi bzw. KSV Kommunistische Jugend/KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS). Neben diesen acht Fraktionen steht auch noch die neue Liste "Who the F*uck is Herbert" bundesweit am Stimmzettel. Die ÖH-Spitze bilden eine Koalition aus VSStÖ, GRAS und FLÖ.

Die konstituierende Sitzung der neuen ÖH-Bundesvertretung findet am 23. Juni statt. Dort wird auch der neue ÖH-Chef bzw. die neue ÖH-Chefin gewählt. Die neue zweijährige Funktionsperiode beginnt am 1. Juli

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