APA - Austria Presse Agentur

Weiterer US-Diplomat bestätigt Trump-Intervention in Ukraine

In der Ukraine-Affäre hat ein weiterer US-Diplomat eine direkte Intervention von US-Präsident Donald Trump mit dem Ziel, in Kiew juristische Schritte gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu erzwingen, bestätigt. Der Nachrichtensender CNN veröffentlichte in der Nacht auf Samstag Aussagen des Diplomaten David Holmes bei Anhörungen im Repräsentantenhaus.

Holmes sagte demnach aus, dass er am 26. Juli in einem Restaurant in Kiew ein Telefonat Trumps mit dem US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, mithörte. Holmes sagte, er habe Trumps "sehr laute" Stimme am Telefon wiedererkannt. Trump habe sich bei Sondland erkundigt, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wie von ihm gewünscht Ermittlungen gegen die Bidens einleiten werde. Sondland habe geantwortet, dass Selenskyj "alles tun wird, was Sie von ihm verlangen".

Die Bedeutung der Aussage von Holmes liegt darin, dass das fragliche Telefonat auf den 26. Juli datiert ist. Lange war davon ausgegangen worden, dass nur ein direktes Telefonat zwischen Trump und Selenskyj vom 25. Juli in der Frage herangezogen werden könne, ob Trump sich im Umgang mit Selenskyj Amtsmissbrauch zuschulden kommen ließ.

Bei den Anhörungen im Repräsentantenhaus soll in den kommenden Wochen geklärt werden, ob Trump eine geplante Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von 391 Millionen Dollar (354 Mio. Euro) zurückhielt und als Druckmittel einsetzte, um juristische Schritte in Kiew gegen die Bidens zu erwirken.

Holmes stellte Sondland laut einem Bericht der "New York Times" im Anschluss an das Telefonat vom 26. Juli die Frage, ob Trump sich gar nicht für die Ukraine interessiere. Sondland habe darauf geantwortet, dass Trump sich nur für die "großen Dinge" interessiere, vor allem diejenigen, die ihm persönlich von Nutzen sein könnten.