APA - Austria Presse Agentur

Weiträumige russische Angriffe im Osten der Ukraine

In der ostukrainischen Region Donezk gibt es dem dortigen Gouverneur zufolge weiträumige Angriffe.

Fast alle Städte entlang der Demarkationslinie lägen unter Beschuss, sagt Pawlo Kyrylenko im ukrainischen Fernsehen. Die Lage könne sich noch verschärfen, da die russischen Truppen sich auf Angriffe in der Region konzentrierten. Die Demarkationslinie trennt die Gebiete unter ukrainischer Kontrolle von dem Territorium, das in der Hand von prorussischen Separatisten ist.

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Russland verlegt demnach auch Truppen vom Norden des Landes in den Osten, um dort ukrainische Truppen einzukesseln. Einige russische Soldaten blieben aber in der Nähe der Hauptstadt Kiew, sagt Olexij Arestowytsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Fernsehen. Dies solle verhindern, dass die Ukraine ihrerseits Truppen in den Osten verlagere.

In Kiew selbst war die Nacht relativ ruhig. Außerhalb der Stadt sei allerdings Beschuss zu hören gewesen, sagte Vize-Bürgermeister Mykola Poworosnyk. Die Stadt selber sei jedoch nicht bombardiert worden.

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Ganz anders die Situation in der Region Luhansk im Osten der Ukraine: Der dortige Gouverneur berichtete am Mittwoch von schwerem Artilleriebeschuss von Wohngebieten in der Ortschaft Lysytschansk. "Einige Hochhäuser wurden beschädigt", schreibt Serhij Gaidai auf dem Messengerdienst Telegram. Man sei dabei, Informationen über Opfer zu bestätigen. "Viele Gebäude sind eingestürzt. Rettungskräfte versuchen, die noch Lebenden zu retten."

Auch die Region Tschernihiw steht trotz der Ankündigung Russlands, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren, ihrem Gouverneur zufolge weiter unter Beschuss der russischen Truppen. "Glauben wir der Ankündigung? Natürlich nicht", schreibt Wiatscheslaw Tschaus auf Telegram. "Die 'verminderten Aktivitäten' zeigt der Feind in der Region Tschernihiw mit Angriffen auch aus der Luft auf Nischyn und die ganze Nacht über auf die (Stadt) Tschernihiw."

Die Ukraine befürchtet zudem, dass am stillgelegten Atomkraftwerk in Tschernobyl Munition explodieren könnte. Deshalb müssten sich die russischen Truppen von dort zurückziehen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.