APA - Austria Presse Agentur

Weltweit fast fünf Millionen Corona-Infizierte

Die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen nähert sich der Marke von fünf Millionen.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mittwoch mehr als 4,9 Millionen Infektionsfälle in 196 Ländern registriert, die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg auf über 323.000. In Österreich ist mit 838 hingegen wieder die Grenze von 1.000 Aktiv-Erkrankten unterschritten worden

Am schwersten betroffen sind nach wie vor die USA, dort stieg die Zahl der Toten binnen 24 Stunden um mehr als 1.500 auf knapp 92.000. Mehr als 1,5 Millionen Menschen in den USA steckten sich bisher mit dem neuartigen Coronavirus an. Nach einer Prognose von Forschern der Universität von Massachusetts könnte die Zahl der Corona-Toten in den USA binnen 25 Tagen um weitere 22.000 auf 113.000 steigen. Das Weiße Haus rechnet mit insgesamt 100.000 bis 240.000 Opfern der Corona-Epidemie im Land.

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Ebenfalls schwer getroffen ist weiterhin Brasilien, wo erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet wurden. Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628. Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien jedoch um das 15-fache höher sein als offiziell erfasst. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet.

In Chile rückte nach Plünderungen und gewaltsamen Protesten die Armee in ein Armenviertel der Hauptstadt Santiago de Chile ein. Soldaten mit Maschinengewehren patrouillierten am Dienstag im Stadtteil El Bosque, wo es bei Protesten gegen die Corona-Ausgangssperre Zusammenstöße mit der Polizei gegeben hatte.

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Russland, das bei den Infektionsfällen an zweiter Stelle hinter den USA kommt, meldete am Mittwoch einen traurigen Rekord von 135 Corona-Todesfällen binnen eines Tages. Die Zahl der Infektionen stieg demnach auf knapp 309.000, doch war die Zahl der Neuinfektionen den Angaben der Behörden zufolge mit 8.764 so niedrig wie noch nie in diesem Monat.

Der von der Pandemie am schwersten betroffene Kontinent ist nach wie vor Europa mit knapp 170.000 Toten und fast zwei Millionen Infizierten. An erster Stelle bei den Todesfällen kommt Großbritannien mit - den Zahlen der Statistikbehörde zufolge - mehr als 41.000 Toten, gefolgt von Italien mit mehr als 32.000, Frankreich mit mehr als 28.000 und Spanien mit knapp 27.800 Todesfällen.

In Österreich sieht es hingegen besser aus: Erstmals ist mit 838 wieder die Grenze von 1.000 Aktiv-Erkrankten in Österreich unterschritten worden. Zudem ist die Situation auf den Intensivstationen weiter stabil: "Aktuell befinden sich 37 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung, den Höchststand gab es am 8. April mit 267 Patienten", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch.

Auch die Prognose bis nächste Woche lasse "keine großen Veränderungen" erwarten. Er verwies aber darauf, dass Covid-19-Patienten eine "überdurchschnittliche Belagsdauer von rund 20 Tagen" auf den Intensivstationen benötigen. 633 Personen sind bisher an oder mit Covid-19 verstorben. Hier gebe es eine "sehr klare Altersstruktur". Laut Anschober machten Menschen über 90 Jahre fast 20 Prozent aus, 40 betrafen die Altersgruppe 80 bis 90 Jahre, 28 Prozent 70 bis 79 Jahre und acht Prozent zwischen 60 und 69 Jahren.

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Der Ressortchef hat sich auch für die Beibehaltung der derzeit gültigen Maskenpflicht ausgesprochen. Mund-Nasenschutz muss unter anderem in Geschäften und in Öffentlichen Verkehrsmittel getragen werden. "In der jetzigen Situation erfüllt die Maske eine wesentliche Funktion." Allerdings könne er sich sehr wohl vorstellen, dass es "irgendwann eine gewisse Flexibilität geben könnte".

Zu Christi-Himmelfahrt übernimmt das Bundesheer die Arbeit im Postverteilzentrum Inzersdorf. Dafür werden rund 300 Berufssoldaten, Grundwehrdiener und Zivilbedienstete streng isoliert. Das gleiche gilt auch für jene Postmitarbeiter, die die Bundesheer-Helfer einschulen und unterstützen werden. Für zwei Wochen gibt es keinen Kontakt nach außen.

Das System wurde bereits bei der Unterstützung des Logistikzentrums der Post in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) angewandt. Dort verrichten seit einigen Tagen 297 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst, so Heeressprecher Oberst Michael Bauer. 90 Soldaten sind pro Schicht eingeteilt. Für die Einschulung und den regulären Ablauf wurden ihnen 20 Mitarbeiter der Post zur Seite gestellt.

Im großen Corona-Cluster in Wien und Niederösterreich mit verschiedenen betroffenen Einrichtungen und Standorten stehen Beschäftigte von Leiharbeitsfirmen im Zentrum der Infektionskette. Die Bundeshauptstadt setzt deshalb ihre Spurensuche in diesem Umfeld fort. Anschauen will man sich u.a., wo die ausgeliehenen infizierten Post-Mitarbeiter sonst noch beschäftigt waren.