APA - Austria Presse Agentur

Weltweit wurde Silvester wegen der Coronakrise anders gefeiert

In zahlreichen Ländern der Erde hat das Jahr 2021 begonnen.

Wie üblich startete Sydney in Australien mit einem farbenprächtigen Feuerwerk vor dem Opernhaus ins neue Jahr. Zuschauer waren diesmal wegen der Corona-Pandemie nicht erlaubt. Die europäischen Länder - darunter auch Österreich - begingen eher verhalten den Jahres-Kehraus. Partys und Feuerwerke wurden abgesagt, darunter klassische Festivitäten wie der Silvesterpfad in Wien.

Die größte Party in Österreich wurde schon Mitte Oktober abgesagt. Normalerweise strömen Hunderttausende dorthin und verwandeln die Wiener Innenstadt in eine kilometerlange Partymeile. Knapp 4.000 Polizisten werden in Österreich in der Silvesternacht im Einsatz sein und auch die Einhaltung des Pyrotechnikgesetzes überwachen. Grundsätzlich besteht ein Verbot von Raketen und Böllern im Ortsgebiet - auch zu Silvester. Bürgermeistern stand es aber frei, für bestimmte Teile des Ortsgebietes Ausnahmen zu verfügen. In Wien waren nur vereinzelt Knaller zu hören.

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In Innsbruck gab es dagegen ein öffentliches Feuerwerk. Jenen, die es nicht von zu Hause aus sehen konnten, konnten es online via Livestream auf der Facebook-Seite des Stadtmarketings mitverfolgen. Die Durchführung des Feuerwerks hatte mitunter auch zu Kritik geführt. Einerseits aufgrund der Kosten von rund 40.000 Euro und andererseits wegen der Corona-Situation und der möglichen Gefahr, dass Menschen - entgegen der Ausgangsbeschränkungen - dazu animiert werden könnten, sich auf der Straße zu versammeln. Die Stadt-Verantwortlichen sprachen hingegen von einem "Signal der Hoffnung" für das neue Jahr und dem Einkehren von ein wenig Normalität. Zugleich wurde an die Bevölkerung appelliert, auf private Feuerwerke zu verzichten.

In Österreich waren aufgrund der Ausgangsbeschränkungen, die rund um die Uhr gelten, Silvesterpartys verboten. Erlaubt war zum Jahreswechsel nur, dass ein Haushalt maximal eine Einzelperson aus einem anderen Haushalt empfangen darf.

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Auch in Deutschland herrscht zum zweiten Mal seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie ein harter Lockdown. Es gab ein grundsätzliches Verkaufsverbot von Feuerwerk vor Silvester. In Berlin waren die Böller jedoch deutlich zu hören, Feuerwerk war am Himmel zu sehen. Von der Polizei hieß es, der Abend in der deutschen Hauptstadt sei ungewohnt ruhig. Die größte Silvesterparty Deutschlands und das Feuerwerk am Brandenburger Tor waren abgesagt worden. Private Feiern waren nur in kleinem Rahmen erlaubt.

In vielen Ländern der Welt fielen die Silvesterfeiern wegen der Corona-Pandemie verhaltener aus als sonst. In Italien und Frankreich herrschten nächtliche Ausgangssperren. Frankreichs Elektro-Liebhaber kamen allerdings auf ihre Kosten. Gleich zwei Größen inszenierten Online-Shows vor der Kulisse von Pariser Wahrzeichen. Elektropop-Pionier Jean Michel Jarre (72) läutete das neue Jahr in einem virtuellen Notre-Dame ein. Star-DJ David Guetta (53) beglückte seine Fans mit einer aufgezeichneten Musikshow vor dem Louvre. Auch in Italien organisierten viele Städte Internet-Events mit italienischen Musikstars. In Rom war etwa Rockröhre Gianna Nannini angesagt.

In vielen Ländern der Welt begann das neue Jahr schon deutlich früher: Als weltweit Erste - bereits um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit - rutschten die Südsee-Inseln Samoa und Kiribati ins neue Jahr. Auch dort war die Neujahrsstimmung wegen Corona gedämpft.

Eine Stunde später gingen in Neuseeland die Feuerwerkskörper in die Höhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern verzeichnete der Inselstaat im Südpazifik seit mehr als einem Monat keine lokalen Corona-Fälle mehr. Daher fanden Musikfestivals und Feuerwerksshows ohne Begrenzungen der Besucherzahl oder andere Einschränkungen statt.

Am Hafen und Opernhaus von Sydney in Australien waren beim Feuerwerk diesmal keine Zuschauer zugelassen. Es dauerte nur sieben Minuten statt wie im Vorjahr zwölf. Sydney glich einer Geisterstadt, wie Reporter berichteten. In den folgenden Stunden folgten nach und nach die Länder in Asien: um 16 Uhr waren etwa Japan und Südkorea dran. Um 17 Uhr folgte der Jahreswechsel auf den Philippinen und in Malaysia, ebenso wie in Taiwan und in China.

In China gibt es keine großen Corona-Einschränkungen mehr. Allerdings ist Silvester für die Chinesen auch nicht besonders wichtig. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst im Februar. Erst dann gibt es eine große Reisewelle. Dennoch wurden Freitagfrüh in einigen Städten Feuerwerke gezündet.

Mit einem farbenprächtigen Feuerwerk samt Lasershow am höchsten Gebäude der Welt begrüßte Dubai das neue Jahr. Nach dem traditionellen digitalen Countdown an der angestrahlten Fassade des 828 Meter hohen Burj Khalifa in der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurde die Skyline um Mitternacht in einem Rausch von Farben erhellt. In Moskau gab es um 22 Uhr MEZ trotz Corona-Sperrstunde ein großes Feuerwerk am Kreml.

In anderen Ländern müssen sich die Menschen noch etwas gedulden: Teile Brasiliens und Argentinien können das neue Jahr erst um 4.00 Uhr MEZ begrüßen, um 6.00 Uhr folgt New York, um 9.00 Uhr Los Angeles und erst um 11.00 Uhr Honolulu in Hawaii.

In New York soll der "Ball Drop" am Times Square, ein fallender leuchtender Kristallball an einem Mast, nur vor wenigen Leuten statt wie sonst Tausenden stattfinden.

Bis 13.00 Uhr MEZ am 1. Jänner dauert es, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Als letztes sind die unbewohnten Eilande Bakerinsel und Howlandinsel im Pazifik dran.