APA - Austria Presse Agentur

Weniger Infizierte: Italiens Gesundheitsminister guter Dinge

Der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza begrüßt die sinkenden Infektionszahlen in Italien.

"Die Infektionszahlen sind ermutigend und bezeugen, dass Italien gut auf die ersten Lockerungen am 4. Mai reagiert hat. Das Match ist jedoch noch nicht gewonnen und wir müssen weiterhin sehr umsichtig sein", sagte der Minister. Nun verschärft Italien die Kontrollen gegen Menschenansammlungen.

Die Experten prüfen die Entwicklungen in den nächsten Wochen genau. Noch unklar ist, ob die höheren Temperaturen dank des Sommerwetters dieser Tage zu einer Abschwächung des Virus beitragen. "Infektionen der Atmungswege sinken im Sommer. Wir werden sehen, ob sich höhere Temperaturen im Kampf gegen das Covid-19 positiv auswirken", sagte Gianni Rezza, Generaldirektor der Vorbeugungsabteilung des Gesundheitsministeriums in Rom.

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Eine 101-jährige Italienerin, die in einem Seniorenheim in der toskanischen Stadt Carrara lebt, ist von Covid-19 genesen. In dem Heim hatten sich mehrere Patienten angesteckt. Der Bürgermeister von Carrara, Francesco De Pasquale, gratulierte der Frau zur Genesung. In Italiens Seniorenheimen wurden tausende Infizierte gemeldet.

Italiens Oberstes Gesundheitsinstitut (ISS) meldete sinkende Covid-19-Infektionszahlen in ganz Italien. Dies betrifft auch die Lombardei, den Ausbreitungsherd von SARS-CoV-2. "In der Lombardei verzeichnen wir einen beträchtlichen Rückgang der Infektionsfälle", sagte ISS-Präsident Silvio Brusaferro in Rom.

Der lombardische Präsident Attilio Fontana begrüßte, dass der Reproduktionsfaktor in seiner Region auf 0,51 gesunken sei. Damit sei die Risikogefahr in der Lombardei von "gemäßigt" auf "niedrig" gefallen. Das Coronavirus sei jedoch nicht besiegt, daher müsse man sich noch streng an die Vorsichtsmaßnahmen halten, um die bisher von den Bürgern geleisteten Opfer nicht zunichtezumachen, sagte Fontana.

Am ersten Wochenende nach dem Ende des Lockdowns verschärft Italien die Kontrollen gegen Menschenansammlungen. In Rom wurden tausend Polizisten zur Kontrolle des Stadtzentrums eingesetzt, um Versammlungen vor Lokalen zu verhindern. In der lombardischen Stadt Brescia wurden während der Nacht die Zugänge zum Stadtkern mit Pubs und Lokalen geschlossen.

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In Italiens Großstädten wächst die Sorge wegen der vielen Menschen, die sich angesichts des schönen Wetters mit sommerlichen Temperaturen in Parks und in Stadtzentren aufhalten. Befürchtet wird, dass es zu Menschenansammlungen kommt, was zu einer neuerlichen Steigung der Epidemiekurve beitragen könnte. Nach knapp zwei Monaten kompletten Stillstands wegen des Coronavirus hatte in Italien am vergangenen Montag die "Phase 2" begonnen. Damit wurde ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität unternommen. Die italienischen Regionen machen Druck auf Rom für weitere Lockerungen.

Inzwischen bereitet sich Italien auf den Beginn der Badesaison vor. Die Badeanstalten in der norditalienischen Region Emilia Romagna mit den bekannten Stränden von Rimini und Riccione haben schon seit dem heutigen Samstag geöffnet. Sie wurden an die Sicherheitsvorschriften angepasst und sind zum Neustart bereit. Schon an diesem Wochenende sollten die ersten Badegäste empfangen werden, sagte Andrea Corsini, Tourismusbeauftragter der Region Emilia Romagna. In der Region öffnen auch Wasser- und Vergnügungsparks wieder.

Auch in der Toskana sowie in der süditalienischen Region Kampanien sind ab Samstag die Badeanstalten wieder zugänglich. Es gelten Sicherheitsvorschriften, die einen Raum von zehn Quadratmetern pro Sonnenschirm vorsehen. Badegäste müssen ihren Platz reservieren und beim Zugang und Verlassen des Strandes eine Schutzmaske tragen.