APA - Austria Presse Agentur

Weniger Menschen wollen für den Job nach Österreich kommen

Österreich ist im weltweiten Vergleich für international mobile Menschen etwas weniger attraktiv als in früheren Vergleichen.

Aber gerade bei den Hochqualifizierten hat "Austria" immer noch eine sehr hohe Anziehungskraft. "In diesem Segment belegt das Land weltweit Rang acht der beliebtesten Arbeitsorte. Das sollte die österreichische Wirtschaft für sich nutzen", sagt Lukas Haider, Österreich-Chef der Beratungsgruppe Boston Consulting Group (BCG). Im internationalen Vergleich ist Österreich seit der vorigen Erhebung 2018 um vier Ränge auf Platz 15 zurückgefallen, zeigt die Studie Decoding Global Talent, für die BCG, StepStone und The Network 208.000 Arbeitnehmer aus 190 Ländern befragt haben. Besonders attraktiv ist Österreich für Ungarn, Slowenen, Serben und Deutsche. Wien als Stadt ist um neun Plätze auf Rang 22 zurückgefallen, New York von Rang zwei auf acht. Attraktivste Stadt ist nun London vor Amsterdam und Dubai. Betrachtet man aber nur europäische Jobsuchende, so bleibt Wien auf Rang acht der beliebtesten Destinationen.

Die neue "virtuelle Mobilität" ist laut Studienautoren eine Chance für österreichische Arbeitgeber, Talente an sich zu binden. Inzwischen sind 57 Prozent der Befragten bereit, aus der Ferne für einen Arbeitgeber aus dem Ausland zu arbeiten. Als Zielland für virtuelle Mobilität liegt Österreich gleichauf mit Singapur international auf Rang 10.

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Ganz allgemein hat die Coronapandemie dazu geführt, dass weniger Menschen im Ausland arbeiten wollen. 2014 wollten das noch 64 Prozent der Befragten, 2018 dann 57 Prozent und 2020 nur mehr 50 Prozent. Inzwischen ist Kanada das beliebteste Zielland, nicht mehr die USA. Zu den Gewinnern zählen auch Australien, das nun vor Deutschland auf Rang drei liegt, und asiatische Staaten. Wobei die Pandemie auch in dieser Umfrage deutliche Spuren hinterließ: Länder mit rascher und effizienter Bekämpfung des Virus haben an Attraktivität gewonnen, hart von der Pandemie betroffenen Staaten verloren.

Die Österreicher sind ihrerseits entgegen dem internationalen Trend mobiler geworden - nun möchten 52 Prozent im Ausland arbeiten, während es in der vorigen Erhebung noch 50 Prozent waren. Am liebsten arbeiten die Österreicher in Deutschland, der Schweiz, den USA und Kanada.