APA - Austria Presse Agentur

Weniger Stau auf Österreichs Straßen diesen Sommer

Im Sommer 2022 hat es auf Österreichs Straßen weniger Staus gegeben. Wie der ÖAMTC bilanzierte, gab es inklusive dem Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August 548 Staus, das ist ein Rückgang von 11,90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 622 Staus.

Die meisten Verzögerungen gab es im Bundesland Tirol, damit wurde Salzburg als Spitzenreiter im Vorjahr abgelöst.

Rückgang von 13,99 Prozent

Der Autofahrerclub zählte für die Statistik, wie auch in den vergangenen Jahren, Staus mit einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der Ferien in Österreich. Heuer gab es allerdings eine kleine Unschärfe in der Vergleichbarkeit zu den Vorjahren, weil Mariä Himmelfahrt heuer auf einen Montag fiel. Berücksichtigt man diesen Feiertag nicht, waren es insgesamt 535 Staus und ein Rückgang von 13,99 Prozent.

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Im Bundesländer-Ranking war heuer Tirol mit 26,82 Prozent an der negativen Spitze und registrierte damit mehr Staus als Salzburg mit 22,63 Prozent. 2021 war die Reihung noch umgekehrt. "Hauptausschlaggebend dafür, dass Tirol etwa ein Viertel aller Staus zu verzeichnen hatte, war die Fernpassstrecke (B179). 75,86 Prozent der Staus auf der B179 waren auf Überlastung zurückzuführen. Die Ab- und Durchfahrtssperren hatten hier stärkere Auswirkungen als auf der Tauern Autobahn (A10) in Salzburg, wo es zu 55,66 Prozent wegen Überlastung zu Staus kam", berichten die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen.

Die drittmeisten Staus wurden mit 15,78 Prozent in der Steiermark gezählt. Hier kam es vor allem auf der Pyhrn Autobahn (A9) vor dem Gegenverkehrsbereich Peggau-Deutschfeistritz zu längeren Verzögerungen. In Kärnten sorgten vor allem die obligaten Staus vor dem Karawankentunnel für 11,68 Prozent der Staus. Niederösterreich kam auf 9,40 Prozent, Oberösterreich auf 8,03 Prozent der Staus.

Tauern Autobahn war stärkste Route

Die am stärksten betroffene Route war wie im Vorjahr die Tauern Autobahn (A10) mit 19,34 Prozent der Staus. Gefolgt von der Pyhrn Autobahn (A9) mit 11,68 Prozent. Diese waren zu 26,69 Prozent von Baustellen verursacht. Die Fernpassstrecke (B179) steht mit 10,58 Prozent zu Buche. Auf Platz 4 die West Autobahn mit 9,12 Prozent wobei die Staus zu 46 Prozent durch Unfälle verursacht wurden.

Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Verkehrsüberlastung mit 42,15 Prozent (2021: 25,7 Prozent) aus einen starken Zuwachs und war auch die Hauptursache für Staus. Unfälle sorgten zu 30,84 Prozent, Baustellen zu 11,13 Prozent und defekte bzw. brennende Fahrzeuge zu 7,48 Prozent für Stauaufkommen. Grenzkontrollen, die 2021 mit 17,7 Prozent noch Stauursache Nummer drei waren, kamen nur noch auf 4,56 Prozent. 3,84 Prozent entfiel auf Sonstiges.

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"Wir beobachten schon den ganzen Sommer über, dass immer mehr Urlauber auf andere Wochentage ausweichen. Besonders die Donnerstage waren dabei auffällig", sagte Aloisia Gurtner vom ÖAMTC-Salzburg. "Zudem scheint der Urlauberverkehr heuer in Fahrtrichtung Süden nicht abzureißen. Noch am 20. August verzeichneten wir 20 Kilometer Stau bei der Einreise am Walserberg. Wer nicht die Schulferienzeit nutzen muss, weicht auf die Nebensaisonen aus."

Transitrouten

Einen weiteren Grund für den Rückgang der Stauanzahl sieht der ÖAMTC in den Durchfahrtssperren entlang der Transitrouten. "Dieses Jahr konnte der Ausweichverkehr erstmals nachhaltig verringert werden. Die 76 Ab- und Durchfahrtssperren wurden zusammen mit dem ADAC auch in Deutschland intensiv kommuniziert. Das Staugeschehen konnte dadurch auf die Haupttransitrouten konzentriert werden. Staus auf Ausweichrouten entfielen damit in der Statistik", so Gurtner. Auch konnte eine praktikable Lösung für Navigationsgeräte gefunden werden, um den Urlauberverkehr mit Reiseziel Österreich nicht irrigerweise durch Sperrmeldungen unnötige Umwege fahren zu lassen. "Insgesamt also ein Schritt in die richtige Richtung für die Anrainer der Transitrouten", erklären die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen.

Zudem wurden gegenüber dem Vorjahr kaum mehr Verzögerungen wegen Grenzkontrollen registriert. An den Grenzstellen zu Ungarn und Slowenien lief der Verkehr praktisch störungsfrei. Einzig in Richtung Deutschland wirkten sich Kontrollen noch vereinzelt auf den Verkehrsfluss aus.