APA - Austria Presse Agentur

WHO setzt Prüfausschuss zum Umgang mit Coronavirus ein

Nach Kritik an ihrer Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag die Einsetzung eines Prüfausschusses zum Umgang mit SARS-CoV-2 bzw. Covid-19 angekündigt.

Den Vorsitz sollen demnach die frühere neuseeländische Ministerpräsidentin Helen Clark und Liberias Ex-Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf übernehmen. Kritik kam vor allem von US-Präsident Donald Trump. Ihm wird allerdings vorgeworfen, damit bloß vom eigenen Versagen rund um SARS-CoV-2 in den USA ablenken zu wollen. Internationale Organisationen können de facto auch nur so gut sein wie die Kooperation der Mitgliedsländer.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind mittlerweile weltweit mehr als zwölf Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Seit dem Ausbruch vor sieben Monaten sind mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. In Brasilien stieg indes die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 1,713 Millionen.

Der erste Coronavirus-Fall wurde Anfang Jänner in Wuhan gemeldet und innerhalb von 149 Tagen stieg die Zahl auf offiziell sechs Millionen bestätigte Fälle. In weniger als einem Drittel dieser Zeit - in 39 Tagen - verdoppelte sich die Zahl der infizierten Personen auf zwölf Millionen.

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Die Reuters-Zählung, die auf Regierungsdaten basiert, zeigt, dass sich die Krankheit derzeit am schnellsten in Lateinamerika ausbreitet. Auf Amerika entfallen mehr als die Hälfte der weltweiten Infektionen und fast die Hälfte der Todesfälle. Brasilien und die Vereinigten Staaten zeichnen seit Anfang Juli für rund 45 Prozent aller neuauftretenden Fälle verantwortlich.

In Brasilien meldete das Gesundheitsministerium 44.571 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 1,713 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1.223 auf 67.964 zu. Prominentester Infizierter ist Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro.

In Mexiko hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen einen neuen Rekordstand erreicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 6.995 neue Fälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Mexiko-Stadt mit. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg damit auf 275.003, die Zahl Todesopfer in dem lateinamerikanischen Land beträgt 32.796.

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In Peru stieg die Zahl der Corona-Toten auf über 11.000. Nachdem binnen 24 Stunden weitere 181 Infizierte gestorben seien, belaufe sich die landesweite Opferzahl nun auf 11.133, teilte das Gesundheitsministerium in Lima mit. Die Zahl der Infektionen stieg um 3.633 auf 312.911.

Die Vereinigten Staaten melden nach offiziellen Angaben mehr als 59.000 Neuinfektionen. Wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht, entspricht dies dem größten Anstieg an Coronavirus-Fällen, der bisher innerhalb eines Tages von einem Land verzeichnet wurde. Es ist der zweite Tag in Folge, an dem die Zahl der Todesopfer binnen 24 Stunden um mehr als 900 steigt. Die Vereinigten Staaten verzeichnen über drei Millionen Infizierte und 132.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Die Coronavirus-Fälle in den USA steigen laut den Reuters-Daten in 42 der 50 Bundesstaaten.

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Auch Japans Hauptstadt Tokio meldete den höchsten Wert an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Ausbruch der Pandemie. Die Stadtregierung bestätigte am Donnerstag 224 neue Fälle, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher mehr als 21.100 bestätigte Infektionsfälle, 995 Menschen starben.

Wegen eines starken Anstiegs von Coronavirus-Infektionen gilt unterdessen für die Einwohner der australischen Metropole Melbourne ab Donnerstagfrüh erneut eine Ausgangssperre. Die mehr als fünf Millionen Bewohner der zweitgrößten Stadt des Landes dürfen seit Mitternacht ihre Häuser nur noch aus wichtigen Gründen verlassen. Die Ausgangssperre gilt für mindestens sechs Wochen. Für Teile von Melbourne gab es, unter anderem wegen neuer Infektionsherde in mehreren Hochhäusern, bereits eine Ausgangssperre bis Ende Juli. Nun wurde die Maßnahme auf die gesamte Region ausgeweitet.