Widerstandskämpferin und Zeitzeugin Käthe Sasso ist tot

Sasso bei der Verleihung des Berusftitels Professorin 2016
In der Nacht auf Montag ist mit Käthe Sasso eine der letzten Überlebenden aus der Zeit des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im Alter von 98 Jahren verstorben, wie die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) per Aussendung bekanntgegeben hat.

Österreich habe eine "Freiheitskämpferin und Patriotin" verloren und sie selbst eine "liebe Freundin", zeigte sich Bures betroffen über den Tod der überaus aktiven Zeitzeugin.

Die 1926 im Burgenland geborene und in Wien aufgewachsene Sasso hatte sich in jungen Jahren gegen das NS-Regime gestellt. Ehe sie 1944 nach Ravensbrück deportiert wurde, war sie in Gestapogefängnissen in Wien inhaftiert. Dabei wurde sie Zeugin und Leidtragende einer gnadenlosen NS-Justiz, die allein in Österreich an die 1.200 Schuldlose mit dem Fallbeil hinrichten ließ.

Als Zeitzeugin habe sie über Jahrzehnte hinweg tausenden jungen Menschen vom Grauen des Nationalsozialismus berichtet, "um die junge Generation zu sensibilisieren und zu warnen", so Bures. Dank und der Respekt gebühre Sasso auch für ihren Einsatz für eine eigene Gedenkstätte für die hunderten Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer, die in der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof ihre Gräber haben. "Die dort Begrabenen seien für ein freies und demokratisches Österreich gestorben, das hat uns Käthe immer wieder in Erinnerung gerufen."

2016 war Sasso für ihren Einsatz für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, Friede und Demokratie mit dem Berufstitel Professorin ausgezeichnet worden.

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