APA - Austria Presse Agentur

Wien verabschiedet sich von Friedrich Cerha

In dieser Woche nimmt Wien Abschied vom großen Friedrich Cerha. Der Komponist, der am 14. Februar im Alter von 96 Jahren verstorben ist, erhält diese Woche ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof, wie die APA erfuhr. Der Abschied soll dabei auf Wunsch der Familie im kleinen Kreis stattfinden. Im größeren Rahmen findet dann am Sonntag im Wiener Konzerthaus ein Adieu statt.

Im Mozart-Saal des Konzerthauses ist hier ein bereits ausgebuchtes Gedenkkonzert zu Ehren des Doyens der zeitgenössischen Musik angesetzt. Karten waren kostenlos erhältlich. Dabei wird das Klangforum Wien unter Leitung von Erwin Ortner Werke des Tonsetzers erklingen lassen. So verabschiedet man sich etwa musikalisch mit seinen "Fünf Stücken für Klarinette, Violoncello und Klavier" aus dem Jahr 2000, einigen seiner acht Sätze nach Hölderlin-Fragmenten aus dem Jahr 1995 oder auch dem Frühwerk "Zehn Rubaijat des Omar Chajjam", das zwischen 1949 und 1955 entstand.

Friedrich Cerha prägte die europäische Avantgardemusik der Nachkriegszeit wesentlich mit und war auch als Dirigent und Wissenschafter tätig. Zu den bekanntesten Werken seines reichen Schaffens zählen die Fertigstellung von Alban Bergs Opernfragment "Lulu", das von Cerha um den dritten Akt ergänzt wurde, die Oper "Baal" und seine großen musikdramatischen Werke "Spiegel" und "Netzwerk".