APA - Austria Presse Agentur

Wiener FPÖ-Chef Nepp hat schon gewählt

Vor dem magistratischen Bezirksamt in Wien-Währing spielten sich am Donnerstag Szenen ab, wie es sie üblicherweise nur an Wahlsonntagen gibt: Medienvertreter begleiteten einen Politiker zur Stimmabgabe. FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte zu dem Termin geladen. Er wählte als erster der Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl - um FPÖ-Anhänger zu motivieren, es ihm gleichzutun, wie er betonte.

Seit Anfang der Woche können in Wien Wahlkarten beantragt werden, wobei die Stimmabgabe auch gleich direkt in den Bezirksämtern möglich ist. Der FPÖ-Chef hat diese Möglichkeit genutzt. Medien durften zwar nicht direkt beim Wahlakt im Gebäude dabei sein, Nepp stellte sich jedoch danach den wartenden Journalisten.

Er habe heute ein "starkes rot-weiß-rotes Signal" gesetzt, verriet er. Und er begründete den vorgezogenen Wahltag mit den aktuellen Sorgen seiner Wählerschaft: "Viele wissen aufgrund der übertriebenen Coronavirusmaßnahmen der Bundesregierung nicht, wo sie am Wahlsonntag wählen gehen können." Zugleich seien FPÖ-Anhänger oft skeptisch in Sachen Briefwahl, da es hier immer wieder zu Problemen komme, wie man etwa bei der Bundespräsidentenwahl gesehen habe.

"Darum möchte ich aufzeigen, dass es auch anders geht", sagte Nepp. Er forderte auch die Stadt auf, die Stimmabgabemöglichkeit im Bezirksamt stärker zu bewerben.

In Sachen Wahlergebnis zeigte er sich einmal mehr zuversichtlich. Das bedeutet nicht, dass auf Zuwächse gehofft wird - sondern dass man mit einem zweistelligen Ergebnis rechnet, nachdem man in Umfragen bereits darunter gelegen sei, wie die Blauen betonen. 2015 durfte man sich über einen Rekordanteil von 30,8 Prozent freuen, nun werden jedoch deutliche Verluste prognostiziert.