APA - Austria Presse Agentur

Wiener Platane gerettet - Baum erfolgreich umgesiedelt

Die Platane in der Wiener Josefstadt ist gerettet: In der Nacht auf heute, Dienstag, wurde der fast 90 Jahre alte Baum - der dem U-Bahn-Ausbau weichen musste - von der Josefstädter Straße/Auerspergstraße in den Bettina-Huber-Park beim Schmerlingplatz versetzt. "Gerade in Zeiten des Klimawandels muss die Politik alles tun, um bestehende Natur zu erhalten und mehr Grün in die Stadt zu bringen", sagte der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) zur APA.

Anfänglich sah die Zukunft der Platane beim Cafe Eiles weniger gut aus. Da die Errichtung des U2/U5-Linienkreuzes beim Wiener Rathaus dem Baum seinen Lebensraum nimmt, wurde nicht ausgeschlossen, dass der fast 90 Jahre alte Baum gefällt werden muss. Naturschützer - unter anderem das "Kuratorium Wald" - hatten sich dann aber erfolgreich für den Erhalt eingesetzt. Die Baufirma gab der Platane schließlich eine zweiwöchige Frist, in der sie versetzt werden musste.

Genau dies geschah in der Nacht auf Dienstag: Der Baum wurde bei dichtem Schneefall ausgegraben, von einem Kran auf einen Tieflader gehievt und dann an seinen neuen Bestimmungsort beim Justizpalast gebracht, wo er nun hoffentlich ungestört weiter existieren kann. Die Kosten für die Umsiedelung trugen die Wiener Linien, der Baumverpflanz-Spezialist Manfred Saller, der den Einsatz leitete, verzichtete auf sein Honorar.

"Der Öffi-Ausbau U2xU5 ist das richtungsweisendste Projekt der Stadt Wien und eine wirkungsvolle Antwort auf die zwei großen Herausforderungen unserer Zeit, die Klima- und die Corona-Krise. Dennoch war für mich von Anfang an klar, dass ich trotz der technischen Mammutaufgabe für jeden Baum kämpfen werde", unterstrich Hanke. Die Platane stehe "symbolisch für die ökologische Haltung der Wiener Stadtregierung".