Wiener Polizei gab Einblick in ihr Einsatztraining
In drei Stunden wurden die Bereiche Taktik, Technik und Schießen teilweise näher gebracht. Das ETZ in Süßenbrunn bietet dafür mehrere Funktionsblöcke in sechsfacher Ausführung, fünf werden von der LPD Wien genutzt. Für die Exekutivbeamten sind 20 Trainingsstunden jährlich angesetzt. Doch auch deren Kerneinsatztraining besteht aus Schießausbildung, Einsatztechniken und Einsatztaktik.
Im Kurztraining gab es für die Medienvertreter einen Einstieg in den sicheren Umgang mit Schusswaffen - und zwar anhand des Modells Glock 17 in einer der sogenannten Raumschießanlagen. Spezielle rote Glocks dienten zur Einübung mit der Handhabe - Waffen dieser Farbe sind nicht zur Schussabgabe geeignet. Danach war das Schießen mit scharfer Munition angesagt, gezielt wurde nicht auf herkömmliche Papierzielscheiben sondern auf moderne Video-Projektionen.
Nächste Station im rund 34 Millionen Euro teuren Trainingszentrum mit einer Nettoraumfläche von 8.200 Quadratmetern war nach dem roten Schieß-Bereich der grüne, wo die Schwerpunkte Einsatztechnik und -taktik unterrichtet werden. Dort warteten bereits zwei Ausbildner und boten eine Einführung in die Anwendung des sogenannten Armstreckhebels.
Er ist eine der Techniken aus dem sogenannten Einsatztrainingshandbuch, die es für Polizistinnen und Polizisten idealerweise korrekt zu beherrschen gilt, wie der Ausbildner betonte. Denn dauert der Einsatz nur Sekundenbruchteile zu lange, ist das Zeitfenster für eine erfolgreiche Anwendung geschlossen. Ziel dabei ist es, eine festzunehmende Person in Bauchlage zu bekommen. Ein gewisses Verletzungsrisiko, mitabhängig von der Gegenwehr, spiele hier immer mit, hieß es. "Am geringsten ist es, wenn viele Beamte hier im Team tätig sind", hob Polizeisprecher Markus Dittrich hervor.
Der Abschluss der Trainingstrilogie bot dann die wohl größte Spannung für die Teilnehmenden. Hier wurde die Taktik gefordert, Ort der Handlung war ein Übungsraum mit einer nachgebauten Wohnung. Je drei Medienvertreter sollten hier mit der sicheren, weil roten Glock, deren Innenräume durchsuchen, nachdem sich in dieser laut Übungsszenario eine mit einem Messer bewaffnete Person befinden soll, die zuvor schon eine andere Person verletzt haben soll. Erfolg gab es für kein Team - was aber nach der kurzen Einführung auch nicht zu erwarten war. Jedoch besteht der Alltag eines Exekutivbeamten auch selten aus derartigen Einsätzen, "am Ende ist der Beruf einer Polizistin oder eines Polizisten auch ein Sozialberuf", sagte Huber abschließend unter Hinweis auf die anderen Aufgaben dieses Berufsstands.
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