Wirecard: Manager prahlte mit Nervengas-Dokumenten

Marsalek verschwand im Vorfeld des Zusammenbruchs von Wirecard
Der untergetauchte Wirecard-Manager Jan Marsalek soll mit geheimen Dokumenten zu russischem Nervengas geprahlt haben. Durch Prahlen mit Verbindungen zu Geheimdiensten habe er versucht, sich bei Londoner Händlern einzuschmeicheln, berichtete die "Financial Times" am Freitag. Marsalek soll auch der FPÖ Informationen aus dem Verfassungsschutz geliefert haben, was Parteivertreter bestritten.

Marsalek ist letzten Monat im Vorfeld des Zusammenbruchs von Wirecard verschwunden. Zuvor soll er mithilfe geheimer Dokumente Verbindungen zu Händlern geknüpft haben, um Spekulanten zu identifizieren, die gegen den Kurs der Unternehmens-Aktie wetten. Die Dokumente, auf die sich die "Financial Times" bezieht, enthielten die Formel für das Nervengas Novichok, das bei der Vergiftung eines Ex-Spions und seiner Tochter in Großbritannien verwendet wurde.

Parteichef Norbert Hofer hatte am Donnerstag die Vorwürfe zurückgewiesen, Marsalek habe die FPÖ mit Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) versorgt. Marsalek, der unter anderem wegen Betrugs und Bilanzfälschung im Wirecard-Skandal international gesucht wird, soll über den Mittelsmann Florian S. Informationen an den damaligen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus weitergegeben haben.

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