APA - Austria Presse Agentur

Wirtschaftskammer beruft "Konjunkturgipfel" ein

Die Wirtschaftskammer sorgt sich um den Konjunkturabschwung, der aus Deutschland nach Österreich hereinspielt. Um Maßnahmen dagegen zu beraten, hat WKÖ-Präsident Harald Mahrer für Donnerstag zu einem "Konjunkturgipfel" mit Vertretern der Fachverbände und der Wirtschaft eingeladen. Stargast ist Christoph Schmidt, Chef der deutschen Wirtschaftsweisen, die am Tag davor ihre Prognosen aktualisieren.

"Ich vernehme mit Freude, dass diese Themen in den Sondierungsgesprächen (zwischen ÖVP und Grünen) eine Rolle spielen", so Mahrer. Aber "mir ist lieber, dass die Bundesregierung auf die Praktiker hört, als auf das, was sich irgendwelche Menschen im Elfenbeinturm ausdenken". Die Praktiker wüssten selber, was sie für Instrumente brauchen, um einem Abschwung entgegenzuwirken. Zu dem Treffen eingeladen seien Vertreter aller Branchen, von kleinen bis ganz großen Unternehmen.

Besonders spannend werden aus Mahrers Sicht die Ausführungen Schmidts. Denn die Entwicklung in Deutschland schlage über die heimischen Exporte unmittelbar auch in Österreich durch, insbesondere in einzelnen Sektoren wie den Kfz-Zulieferern. Dass der Termin einen Tag nach der deutschen Prognoseaktualisierung und auch einen Tag vor dem Ende der Sondierungsgespräche zwischen ÖVP und Grünen und damit unmittelbar vor Beginn von Regierungsverhandlungen der ÖVP liege, mache ihn besonders "treffsicher", so Mahrer.

Im Anschluss an die rund zweistündige Veranstaltung will Mahrer in einem Pressegespräch mit Schmidt das Positionspapier der Wirtschaft präsentieren. "Wir werden am Ende dieses Gipfels sehr konkret präsentieren, was Österreich braucht" und was aus Sicht der Wirtschaft im Regierungsprogramm fixiert werden müsse. Da werde es auch "nicht besonders viel Spielraum geben, wenn man die Konjunktur bei uns stabilisieren möchte". Es sei zwar erfreulich, dass laut Wifo-Einschätzung sich der Außenhandel stabilisiert hat, aber "erschreckend" und "eher ein Drama", dass die Steuerquote laut EU-Berechnung um 0,4 Prozentpunkte auf 42,8 Prozent gestiegen sei, statt zurückzugehen.