APA - Austria Presse Agentur

Zahl der Asylanträge in Österreich im Vorjahr stark gestiegen

Der Ukraine-Krieg lässt eine neue Flüchtlingsbewegung in Richtung Österreich erwarten.

Dabei sind die Asylzahlen schon im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, konkret um 161 Prozent. Laut den auf der Innenministeriums-Homepage veröffentlichten (vorläufigen) Zahlen wurden 38.638 Anträge gestellt nach 14.775 im Jahr 2020. UkrainerInnen machten bisher eine kleine Gruppe an Flüchtlingen nach Österreich aus. 2021 gab es nur 88 Anträge.

Insgesamt handelt es sich bei den Zahlen um den höchsten Wert seit einigen Jahren. Letztmals gab es 2016 mehr Anträge, nämlich über 42.000. Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 waren es sogar 88.340.

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Größte Teil der Flüchtlinge männlich

Was die Geschlechter-Verteilung angeht, ist der größte Teil der Flüchtlinge männlich, mehr als 85 Prozent. Antragsstärkste Nation sind weiter Syrer gefolgt von Afghanen. Auf Platz drei folgt Marokko. 1.865 BürgerInnen des nordafrikanischen Landes suchten um Asyl an. Dabei ist die Chance auf einen positiven Bescheid ausnehmend gering. Nur drei Marokkanern wurde im Vorjahr rechtskräftig Asyl gewährt. Fast 1.400 erhielten negative Bescheide.

Asyl zugestanden wurde bei gut 77 Prozent der syrischen Anträge. Somalis, im Vorjahr viertgrößte Gruppe an Asylwerbern, haben mit mehr als 61 Prozent ebenfalls eine hohe Anerkennungsrate. Interessanterweise eine bessere Chance als Afghanen hatten Türken. Dafür sind die Afghanen wieder jene Gruppe, die die meisten subsidiären Schutzgewährungen erhielt, quasi ein "Asyl light". Bei den humanitären Aufenthaltstiteln liegen die Iraker an der Spitze, gefolgt von den Afghanen, allerdings nur knapp vor russischen Flüchtlingen.

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Insgesamt wurden im Vorjahr rund 18.800 Anträge positiv entschieden, knapp 37.000 Personen erhielten einen rechtskräftig negativen Bescheid. Elf Ukrainer waren unter jenen Flüchtlingen, denen Asylstatus zuerkannt wurde. Zum Vergleich: 226 Bürger der Russischen Föderation bekamen den Asyltitel.

Deutlich angestiegen ist diesmal die Zahl der offenen Verfahren. Sie lag zu Jahresende 2021 bei knapp 28.000. Das war der höchste Wert seit 2018. 2020 waren es nur gut 20.000 Verfahren gewesen.