APA - Austria Presse Agentur

Zahl der Migrantenankünfte in Italien 2019 stark rückgängig

In Italien sind seit Anfang 2019 7.783 Migranten nach Seefahrten über das Mittelmeer eingetroffen. Das entspricht einem Rückgang von 63 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018, kündigte die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese in einem Bericht vor dem italienischen Parlament im Vorfeld des Treffens der EU-Innen- und Justizminister in Luxemburg kommende Woche an.

Lamorgese gab zu, dass im September die Zahl der Migrantenankünfte zugenommen habe. Im September seien doppelt so viele Migranten als die 701 Personen eingetroffen, die im Vergleichsmonat 2018 Italien erreicht hatten. "Das ist verschiedenen Faktoren, unter anderem der Krise in Tunesien, zuzuschreiben", erklärte die parteilose Innenministerin. Sie beklagte, dass die Umverteilung geretteter Migranten nur schleppend vorangehe. EU-Länder hätten sich bereit erklärt, 673 Migranten aufzunehmen. Die Relocation habe jedoch für lediglich 241 von ihnen stattgefunden.

Die Zahl der Asylanträge, die Italien derzeit prüft, habe sich im September gegenüber dem Vergleichsmonat 2018 um 58 Prozent auf 50.298 halbiert. "Die errungenen Resultate sorgen dafür, dass Italien am europäischen Verhandlungstisch mit seinen Forderungen stärker ist", sagte die Innenministerin.

Lamorgeses Vorgänger Matteo Salvini, Chef der rechten Lega, hatte die neue Mitte-Links-Regierung wegen der zunehmenden Zahl von Migrantenankünfte in Italien im September heftig kritisiert. Diese seien auf die Abwendung von der Einwanderungspolitik der "geschlossenen Häfen" zurückzuführen, die die Lega in den vergangenen Monaten durchgesetzt hatte.