APA - Austria Presse Agentur

Zahl der Toten bei Unruhen in Chile auf sieben gestiegen

In Chile ist die Zahl der Toten im Zuge der sozialen Unruhen auf sieben gestiegen. Bei einem Brand in einer geplünderten Kleiderfabrik im Norden der Hauptstadt Santiago de Chile starben fünf Menschen, wie ein Feuerwehrvertreter am Sonntag örtlichen Medien sagte. Die Leichen seien im Inneren der Fabrik gefunden worden.

In der Nacht auf Sonntag waren bereits zwei Frauen gestorben, als ein Supermarkt im Süden Santiagos geplündert worden und in Brand geraten war. Da weiterhin mit Eskalationen zu rechnen ist, empfiehlt das Außenministerium in Wien "bis auf weiteres, insbesondere in den betroffenen Gebieten, nur wenn nötig und mit besonderer Umsicht auf die Straße zu gehen und sich über lokale Medien (Fernsehen und Radio, evtl. Mittelwelle) und einschlägige soziale Netzwerke (Twitter, Instagram) über die aktuelle Lage auf dem Laufenden zu halten." Das Außenamt rät außerdem dazu, Menschenansammlungen zu meiden. Im ganzen Land gebe es ein "erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2).

Die Proteste waren durch eine Erhöhung der Ticketpreise für den öffentlichen Nahverkehr ausgelöst worden. Nach ersten Zusammenstößen am Freitag gab es auch am Wochenende gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Präsident Sebastián Piñera hat wegen der Proteste den Ausnahmezustand verhängt. Die Behörden verhängten zudem Ausgangssperren. Die Regierung hat 9.500 Soldaten mobilisiert. Es war das erste Mal seit dem Ende der Diktatur unter General Augusto Pinochet 1990, dass in der chilenischen Hauptstadt das Militär patrouillierte.