Zeitung: Zypern hat Plan für NATO-Beitritt
Es handelt sich demnach um einen detaillierten, gut durchdachten, langfristigen Plan, der aus mehreren voneinander abhängigen Phasen besteht und von Washington bereits akzeptiert worden sei. Es sei bezeichnend, dass der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, diesen Plan als "win-win"-Situation bezeichnete und hinzugefügt habe, dass "das Potenzial einer solche Entwicklung enorm wäre".
Dem Bericht zufolge hörten die Amerikaner von diesem Plan nicht zum ersten Mal: Präsident Christodoulides habe seine Vision für den Platz Zyperns in einer sich rasch wandelnden Welt zunächst der ehemaligen US-Vize-Außenministerin Victoria Nuland vor ihrem Ausscheiden aus dem Außenministerium und dann in diesem Sommer einem hochrangigen Beamten des US-Pentagon mitgeteilt.
Die formelle Vorstellung auf so hoher Ebene, wie sie am 30. Oktober erfolgte, beweist laut dem Bericht jedoch, dass es sich um einen Plan handle, der in den Köpfen von Christodoulides politisch gereift sei. Berichten zufolge erörterte der zypriotische Präsident seien Plan auch am Rande der Tagung der Europäischen Politischen Gemeinschaft Anfang November in Bukarest mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte.
Das erste Ziel dieses Plans bestehe darin, die Beziehungen der Republik Zypern zur NATO zu institutionalisieren, und zwar durch Teilnahme an einer wichtigen Organisation, die als Vorstufe zur Mitgliedschaft im Nordatlantischen Bündnis gilt, schreibt "Kathimerini". Damit dies erreicht werden könne, müsste dem jedoch eine Reihe von Ereignissen vorausgehen: Ausgangspunkt wären positive Entwicklungen in der Zypernfrage und Fortschritte in den europäisch-türkischen Angelegenheiten.
Die Insel Zypern ist seit 1974 de facto geteilt. Im Norden gibt es die weltweit nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die gesamte Insel ist jedoch als Republik Zypern seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht wird aber nur im Südteil angewandt.
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