APA - Austria Presse Agentur

Zirngast am Jahrestag seiner Festnahme vor Gericht in Ankara

Ein Gerichtstermin zum Jahrestag: Genau ein Jahr nach seiner Festnahme wegen Terrorvorwürfen muss Max Zirngast am Mittwoch vor einem Gericht in Ankara erscheinen. Es wird eine weitere Vertagung des Verfahrens erwartet, das Experten als Farce kritisieren. Der während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft festgenommene Steirer gilt nämlich als "politische Geisel" des Erdogan-Regimes.

Die Hauptverhandlung hätte eigentlich schon am 11. April stattfinden sollen, doch wurde sie vertagt. Dem Politikwissenschaftsstudenten und Journalisten wird Terrorpropaganda vorgeworfen, nachdem er in linken Medien kritisch über das türkische Regime unter Präsident Recep Tayyip Erdogan berichtet hatte. Mit einer Einstellung des Verfahrens rechnet Zirngast nicht, doch hofft er auf die Aufhebung seines Ausreiseverbots.

Am Heiligen Abend 2018 aus der Untersuchungshaft entlassen, muss sich Zirngast weiterhin in der Türkei aufhalten. Da er keinen Aufenthaltstitel hat, gestaltet sich sein Alltagsleben schwierig. Im Vorfeld der Verhandlung, zu der auch zwei Prozessbeobachter aus Wien anreisen, zeigte sich Zirngast entspannt. "Es gibt keine Vorwürfe gegen ihn, die eine Verurteilung tragen könnten", sagte der Präsident des Wiener Landesgerichts für Strafsachen, Friedrich Forsthuber, am Montag.