APA - Austria Presse Agentur

Zollabfertigung zum Krisenhöhepunkt deutlich eingebrochen

Die Zollabfertigung in Österreich ist zum Höhepunkt der Coronakrise um knapp 30 Prozent eingebrochen. Die Zollanmeldungen sind von Jahresbeginn bis Mitte Mai (17.5.) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent gesunken. Die Einfuhrumsatzsteuer brach um 11,7 Prozent ein. Trotzdem stiegen die Zolleinhebungen um 5,6 Prozent - und zwar aufgrund der Einfuhr von zollpflichtigen Schutzausrüstungen.

Konkret zeigen die Daten des Finanzministeriums, die der APA vorliegen, dass es voriges Jahr bis 17. Mai noch 1,17 Mio. Zollanmeldungen gab. Heuer waren es im gleichen Zeitraum 1,06 Millionen. An Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) wurden voriges Jahr im Vergleichszeitraum 1,48 Mio. Euro eingehoben, heuer waren es 1,3 Mio. Euro. Nur die Einhebungen beim Zoll stiegen von 90,4 Mio. auf 95,4 Mio. Euro.

"Wir liegen zwar immer noch unter dem Niveau vom Vorjahr, aber der Warenverkehr dürfte langsam wieder anziehen", so Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) gegenüber der APA. "Über das Jahr gesehen wird die Bilanz wahrscheinlich negativ bleiben", so Blümel. Die Daten zeigen auch, dass die Exporte durch die Coronakrise stärker zurückgehen als die Importe.

Vor dem Beginn der Coronakrise und der Shut-downs in Europa gab es in Österreich auch noch einen Anstieg in der Güterabfertigung. Dieser betrug bis zur zehnten Kalenderwoche rund 5 Prozent. Ab Mitte März kam es hier zum Einbruch (minus 14 Prozent), der Höhepunkt des extremen Rückgangs wurde in der Osterwoche mit minus 28 Prozent verzeichnet. Danach kam es vorübergehend zu einem Anstieg der Güterabfertigung. Derzeit hält der Einbruch aber weiterhin bei rund 16 Prozent. "Der Güterverkehr ist zwar ein verzögertes, aber dafür eindeutiges Sensorium für die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung", sagt der Finanzminister dazu.