APA - Austria Presse Agentur

Zulieferer Brose spürt Halbleiterkrise und dämpft Aussichten

Der deutsche Autozulieferer Brose dämpft angesichts des weltweiten Chip-Mangels die Aussichten für das Familienunternehmen. "Nach einem guten Start in das Geschäftsjahr macht sich die Halbleiterkrise seit Juli so richtig bemerkbar", sagte Brose-Chef Ulrich Schrickel der Branchenzeitung "Automobilwoche". "Viele Fahrzeughersteller schließen einen Teil ihrer Werke. Daher werden sich unsere Erwartungen nicht erfüllen."

Derzeit sei eine zuverlässige Prognose schwierig, sagte Schrickel. "Wir planen noch mit rund 5,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lagen wir bei 5,1 Milliarden Euro", sagte der Brose-Chef mit Blick auf den Umsatz. "Aber das ist die Einschätzung nach jetzigem Stand." Wenn es im Jahresverlauf zu keiner Beruhigung der Halbleitersituation komme, könne es sein, dass die Prognose nach unten korrigiert werden müsse.

Aufträge und Markt seien vorhanden, um deutlich über sechs Milliarden Euro Umsatz erzielen zu können, betonte Schrickel. Allerdings werde diese Summe nicht realisiert, da der Halbleitermangel die Automobilproduktion ausbremse: "Wir schätzen, dass die Auswirkungen bis Anfang 2022 zu spüren sein werden." 2021 werde das Unternehmen den höchsten Auftragseingang der Brose-Geschichte erzielen. "Im Jahr 2025 wollen wir inklusive des geplanten Joint Ventures Brose Sitech rund neun Milliarden Euro Umsatz erzielen", sagte Schrickel. Brose hatte im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro verbucht.