Zwei Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland

Gewaltsame Auseinansersetzungen in Nablus
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah teilte am Mittwoch mit, 36 Menschen seien von Schüssen von israelischen Truppen getroffen worden. Mindestens vier davon seien in kritischem Zustand. Das israelische Militär teilte lediglich mit, dass es am Vormittag zu einem Einsatz in der Stadt gekommen sei.

Weitere Informationen gab es zunächst nicht. Nablus gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Palästinensischen Berichten zufolge hatten israelische Einsatzkräfte bei einer Razzia ein Haus in der Stadt umzingelt. Daraufhin sei es zu Zusammenstößen mit militanten Palästinensern gekommen. Augenzeugen berichteten demnach von Explosionen und Schüssen in der Stadt.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit langem extrem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden neun Israelis und eine Ukrainerin bei Anschlägen von Palästinensern getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 51 Palästinenser ums Leben - sie wurden etwa bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee oder nach eigenen Anschlägen erschossen. Es gibt zudem immer wieder Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser, israelische Aktivisten oder Soldaten.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

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