APA - Austria Presse Agentur

Zwei tote Flüchtlinge: Schlepper vor Gericht

Der 19-jährige Schlepper, in dessen Klein-Lkw im vergangenen Oktober an der Grenze zu Ungarn bei Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) zwei tote Flüchtlinge gefunden worden waren, muss sich am Montag in Eisenstadt vor Gericht verantworten.

Ihm werden Schlepperei und Mord vorgeworfen. Er soll die insgesamt 29 Flüchtlinge für rund acht Stunden Fahrt ohne Pause im Laderaum eingeschlossen haben - zwei von ihnen überlebten nicht.

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Für die Flüchtlinge sei die Schlepperfahrt qualvoll gewesen, heißt es in der Anklage. Sie seien über- und gegeneinander gedrückt im Laderaum gekauert, ohne entsprechende Luftzufuhr, Essen oder Trinken. Für zwei Syrer endete die Fahrt tödlich, sie erstickten. Gefunden wurden sie von Soldaten des Bundesheeres, die den Klein-Lkw bei der Fahrt über die grüne Grenze kontrollierten und im Laderaum zwei Leichen entdeckten. Der 19-jährige Fahrer konnte zunächst flüchten, wurde aber Mitte Dezember in seinem Heimatland Lettland festgenommen und anschließend nach Eisenstadt gebracht. Am Montag muss er sich vor einem Geschworenengericht unter Vorsitz von Richterin Gabriele Nemeskeri verantworten. Der Prozess ist ganztägig bis 20.00 Uhr angesetzt.