APA - Austria Presse Agentur

Zwei Tote im Westjordanland - Anschlag vermutet

Bei einem mutmaßlichen Anschlag nahe der palästinensischen Stadt Huwara im Westjordanland sind nach Militärangaben zwei Israelis getötet worden. Nach Verdächtigen werde derzeit gefahndet, teilte die Armee am Samstag mit. Sanitäter hatten zuvor versucht, die beiden Männer nach den Schussverletzungen wiederzubeleben. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts Magen David Adom ereignete sich der Vorfall in einer Autowaschanlage.

In Huwara war es seit Jahresbeginn mehrfach zu Anschlägen von Palästinensern auf Israelis gekommen. Im Februar wurden dort zwei israelische Brüder getötet. Anschließend kam es zu schweren Ausschreitungen israelischer Siedler. Sie setzten Häuser, Läden und Autos in Brand. Zahlreiche Palästinenser wurden dabei verletzt. Durch Huwara führt eine Straße, die jeden Tag auch von vielen Siedlern genutzt wird.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 24 Israelis, eine Ukrainerin sowie ein Italiener bei Anschlägen von Palästinensern getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 179 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. Bei einem Großteil handelt es sich um bewaffnete Kämpfer, unter den Toten bei Militäreinsätzen sind jedoch auch unbeteiligte Zivilisten.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.