Zwei Tunnel des Gleinalmabschnitts auf A9 fertig
Damit ist in der Steiermark der Vollausbau der A9 abgeschlossen - vom Voralpenkreuz in Oberösterreich bis Spielfeld an der slowenischen Grenze ist diese wichtige Verkehrsader ab Freitagmittag durchgehend auf zwei Fahrstreifen und in zwei Röhren befahrbar. Rund sechs Jahre nach Beginn der Bauarbeiten konnten LH Schützenhöfer und LHStv. Anton Lang (SPÖ) - bei ihm ressortiert auch der Verkehr - den voll ausgebauten Gleinalmtunnel für den Verkehr freigeben.
Vier Jahre lang wurde an der zweiten Tunnelröhre gearbeitet, zwei Jahre nahm die Generalsanierung der 1978 eröffneten Bestandsröhre in Anspruch. Schützenhöfer sprach u.a. von einem "Freudentag für die Steiermark", da die Strecke sehr unfallträchtig war. Ins gleich Horn stieß LHStv. Lang, der "diesen Tag so wie viele Steirerinnen und Steirer herbeigesehnt hat". Als Tunnel-Patin fungierte Ingrid, die Ehefrau des früheren SPÖ-LH Franz Voves.
Eine Woche vor der Freigabe war die Strecke von Deutschfeistritz nach St. Michael noch gesperrt gewesen, um letzte Adaptierungen vorzunehmen. An den Knotenpunkten in St. Michael und Deutschfeistritz hatten Asfinag-Mitarbeiter und Polizisten Aufstellung genommen - bereit, die Sperren dann zu entfernen und den Verkehr auf die A9 zu leiten.
Der Gleinalmtunnel garantiere jetzt "ein Höchstmaß an Sicherheit", sagte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl. Sein Vorstandskollege Josef Fiala erklärte: "Unser Ziel ist es, ein Verkehrssystem zu schaffen, das kleine Fehler von Verkehrsteilnehmern ausgleichen kann. Bei Tunnels ist der Ausbau der wesentliche Schritt dorthin." Die A9 ist nun mit modernster Sicherheitstechnik versehen.
Allein für diese Maßnahme waren sechs Tunnelneubauten erforderlich, die Investition der Asfinag betrugen mehr als 700 Millionen Euro, davon 260 Millionen für die beiden Gleinalmtunnel. Der Neubau der zweiten Tunnelröhre (Start September 2013) kostete 180 Millionen Euro, die Generalsanierung des Bestandstunnel weitere 80 Millionen Euro. Der Gleinalmtunnel verfügt nun über die modernsten Sicherheitseinrichtungen, 34 Fluchtwege und auch über Innovationen wie das akustische Tunnelmonitoring AKUT. Dieses System erkennt untypische Geräusche im Tunnel wie Stimmen oder knallende Autotüren und schlägt Alarm.
Im Gleinalmtunnel - sowohl in der alten Röhre als auch in der neuen, die als Gegenverkehrsbereich während der Sanierung der Altröhre diente - war es in der Vergangenheit zu grässlichen Unfällen gekommen. Im August 2016 brannte ein Campingmobil völlig aus und beschädigte den alten Tunnel schwer. Im Oktober 2018 fing ein Kranfahrzeug im Tunnel Feuer, eine zweimonatige Sanierung folgte. Im Februar und Mai dieses Jahres starben bei Unfällen in der Röhre jeweils zwei Menschen.
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