Zweiter Manga Day bietet japanophilen Lesegenuss

Auch in "Detektiv Conan" kann man sich am Aktionstag vertiefen
Die Inhalte reichen von actionreichen Abenteuern in fremden Welten über gruselige Begegnungen bis zu reichlich Herzschmerz und Humor: Wer in die Welt von Manga eintaucht, hat die Qual der Wahl. Die aus Japan stammende Comicform, die mittlerweile weltweit für hohe Verkaufszahlen sorgt, präsentiert sich am Samstag (16. September) im deutschsprachigen Raum mit dem zweiten Manga Day. Dabei stehen in mehr als 1.200 teilnehmenden Buchhandlungen 27 Gratishefte zur Abholung bereit.

Wobei Heft insofern eine Untertreibung ist, als die in acht Verlagen erscheinenden Geschichten jeweils zwischen 96 und 128 Seiten füllen. Und es gibt auch viel zu erzählen, wenn etwa Aljoscha Jelinek und Blackii die "Children of Grimm" auf eine märchenhafte Reise schicken, wir von Akira Osora mehr über die "Schattenprinzessin des Drachenkönigs" erfahren oder es bei "#DRCL - Midnight Children" ins Horrorfach geht. Kein Wunder, hat sich Schöpfer Shinichi Sakamoto doch bei Bram Stoker Inspiration geholt. Mit "Detektiv Conan" von Gosho Aoyama ist auch eine der bekanntesten und langlebigsten Manga-Reihen Teil des Aktionstags.

Mit diesem wollen die hiesigen Verlage ihr Publikum nochmals erweitern. Ohnehin sei Manga "die am schnellsten wachsende Sparte im gesamten Buchbereich", wie die Organisatoren des Manga Day mitteilen. "Fast zwei Drittel aller Umsätze im Comicsegment haben der Handel und die Verlagswelt dem japanischen Comic zu verdanken." Zwar gibt es die grundsätzlich in schwarz-weiß gehaltenen und von rechts nach links gelesenen Geschichten schon seit gut 30 Jahren auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber der Hype habe sich in den vergangenen Jahren doch massiv beschleunigt.

Beim ersten Manga Day im Vorjahr waren über 700 Handelspartner beteiligt, heuer hat sich diese Zahl nahezu verdoppelt. Von den 27 Gratisheften, unter denen sich für Interessierte auch die Übungsanleitung "Manga zeichnen - Step by Step" findet, werden 800.000 Exemplare aufgelegt. In welchen Läden diese zu finden sind, lässt sich auf der Website https://mangaday.de herausfinden.

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg von Manga sieht Joachim Kaps, Koordinator des Aktionstags, in der inhaltlichen Ausrichtung begründet. "Manga haben bei uns eine Lücke gefüllt, die von den amerikanischen und europäischen Comicverlagen vergessen worden war: junge Leser und Leserinnen", wird er zitiert. Auf der einen Seite gab es Superhelden-Geschichten, die sich zusehends an ein erwachsenes Publikum richteten, im europäischen Kontext seien Comics wiederum stärker als Kunstform entwickelt worden. Beides seien legitime und nachvollziehbare Ziele gewesen, so Kaps. "Nur hatte man dabei den Lesenachwuchs vergessen." Dementsprechend seien Manga in Tempo, Bildsprache und inhaltlicher Ausrichtung näher an der Jugend. "Sie waren wilder als die anderen Comics."

Mittlerweile kommt man an der Comicform kaum mehr vorbei, wurde diese doch Teil der weltweiten Popkultur und hat mit ihren Vorlagen mittels Animeserien sowie Realverfilmungen längst auch diverse Streaminganbieter erobert. Erst jüngst erschien bei Netflix eine Adaption der Erfolgsreihe "One Piece". Ein anderer Aspekt der Manga- und Animekultur sind ihr Widerhall bei diversen Comicmessen, wo etwa die Cosplay-Szene stark in Erscheinung tritt. Dabei verkleiden sich Fans als ihre liebsten Figuren, was oft mit einigem Aufwand und detailgetreuen Kostümen verbunden ist.

(S E R V I C E - Weitere Infos über die Gratishefte sowie die teilnehmenden Geschäfte unter https://mangaday.de/)

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