APA - Austria Presse Agentur

Zwölf Tote bei Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen im Vorjahr

Bei Unfällen auf Eisenbahnkreuzungen sind im Vorjahr in Österreich zwölf Menschen getötet worden. Dazu wurden neun Menschen schwer und 23 leicht verletzt. Österreichweit gab es 2020 insgesamt 66 Zusammenstöße bzw. Unfälle an Bahnkreuzungen, um 14 weniger als 2019. Am Donnerstag findet der "Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen statt", in diesem Zusammenhang setzen die ÖBB auf Sensibilisierung und Aufklärung der Verkehrsteilnehmer.

Im Jahr 2010 waren es bei deutlich mehr Eisenbahnkreuzungen noch 109 Unfälle gewesen. Die ÖBB reduzieren laufend die Zahl der Übergänge. Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6.000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 3.087 im österreichischen Netz der ÖBB nahezu halbiert. Durchschnittlich werden jährlich 25 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, 2020 Jahr waren es mit 56 mehr als doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt, berichtete die Bahn in einer Aussendung.

Von den mehr als 3.000 Eisenbahnkreuzungen sind 1.595 technisch gesichert, also mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet. Zusätzlich werden auch weitere technische Maßnahmen wie etwa Bodenmarkierungen oder der Einbau von Fahrbahnlichtern gesetzt, um die Aufmerksamkeit vor den Kreuzungen zu erhöhen. Auch die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen.

In nahezu 99 Prozent der Unfälle ist laut Bahn mangelnde Aufmerksamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer das Problem. Der Bremsweg eines Zuges beträgt das Zehnfache im Vergleich mit dem eines Autos - manchmal sogar noch mehr. Daher ist das rechtzeitige Stehenbleiben eines Zuges vor einem Hindernis meist nicht möglich. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich Eisenbahnkreuzungen queren, sind besonders gefährdet.

Immer wieder kommt es auch vor, dass Lenker auf den Gleisen zwischen den Schranken eingesperrt werden. Dann hilft nur noch Gas geben, betonen die ÖBB. Die Schrankenbäume sind so konstruiert, dass sie beim Durchfahren nachgeben. Manchmal kann das Auto den Schranken auch einfach hochdrücken. Nach dem Durchfahren des Schrankens muss der Schaden der Polizei und der Versicherung gemeldet werden.

(S E R V I C E - Weitere Informationen online unter: www.infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen)