APA - Austria Presse Agentur

Zwölfjähriger drohte in Linzer Schule Lehrer mit Schere

Neuer Schul-Aufreger: Nachdem am Mittwoch ein 17-Jähriger seine Klassenkameradin gewürgt hatte, griff ein Zwölfjähriger am Donnerstag in einer anderen Linzer Schule zur Schere und drohte seinem Lehrer mit dem Umbringen. Das bestätigte die Landespolizeidirektion OÖ der APA nach einem Bericht des "ORF Radio Oberösterreich". Der Bursche wurde suspendiert und war am Freitag nicht im Unterricht.

Der Zwölfjährige habe am Mittwoch um 12.45 Uhr eine Schere gegen den Pädagogen gerichtet und ihn bedroht, berichtete die oö. Polizei. Der Bub gab an, er habe sich von dem Lehrer provoziert gefühlt und sei in Rage geraten.

Er habe den Lehrer nicht verletzen wollen und wisse auch nicht, wie es zu der Kurzschlussreaktion gekommen sei. Ein anderer Pädagoge ging dazwischen, brachte den türkischen Schüler auf den Gang und beruhigte ihn. Die Polizei wurde gerufen. Als die Mutter des rabiaten Teenagers in die Schule kam, zeigte sie sich unkooperativ und verhielt sich aggressiv gegenüber den Beamten. Sie muss mit einer Anzeige rechnen.

Die Schule ist an die Pädagogische Hochschule Oberösterreich angeschlossen. Rektor Herbert Gimpl bestätigte die Suspendierung, die bis zu vier Wochen dauern könne, und erst schriftlich aus dem Bildungsministerium einlangen müsse. Sein persönlicher Ansatz sei, dass "zu lange Phasen der Absenz nicht unproblematisch" seien.

Ein derartiger Vorfall habe sich an jener Schule noch nie zugetragen, auch dass die Mutter nicht kalmierend auf das Kind einwirkte, sondern noch zur aggressiven Situation beitrug, sei ungewöhnlich. Die beiden involvierten Pädagogen seien hochausgebildet, der sonderpädagogische Förderbedarf des Zwölfjährigen und dass er sehr impulsiv sei, war laut dem Rektor bekannt und er wurde in diesem Sinne unterrichtet.

"Man muss künftig zum Schutz aller und zur Sicherung der Unterrichtsqualität über einen Methodenmix reden", regte der Rektor an. "Es stünde uns gut an, über interdisziplinäre Teams nachzudenken", sprach er eine Entlastung der Pädagogen durch zusätzliche Psychologen an.

FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml ortete in einer Reaktion eine "jahrelange Fehlentwicklung in der Einwanderungs- und Bildungspolitik", die jetzt ihre Folgen zeige. "Der Gewalt an Schulen muss endlich entschieden entgegengewirkt werden. Sowohl aus dem Bildungsministerium als auch aus dem Justizministerium müssen schnell konsequente Maßnahmen folgen!"