Api Schönauer ist "Miss Germany": GNTM-Kandidatin verteidigt sie

Neue "Miss Germany" Schönauer ist Architektin
Die Gewinnerin der "Miss Germany 2024" nimmt den Titel nicht leicht auf. Ein Shitstorm und viel Hate gibts dazu, aber warum?

Eine Jury aus Moderatorin Neda Peemüller, Entertainer Nicolas Puschmann, Influencer Twenty4Tim, Autorin Vivien Wulf, Schauspielerin Sharon Battiste und der PR-Chefin der Miss Germany Studios, Jil Andert, wählten am Samstagabend (24. Februar) nach mehreren Vorstellungsrunden die Siegerin zur "Miss Germany" im Europa-Park.

Änderungen bei der "Miss Germany"-Wahl

Die Gewinnerin bekommt laut Veranstalter den "Female Leader Award". Er ist mit einer Prämie von 25.000 Euro verbunden. Die bisherige Altersgrenze von 39 Jahren galt für die laufende Staffel nicht mehr: Älteste Finalistin war die Hamburgerin Mignon Kowollik (42). Es bewarben sich diesmal laut Veranstalter rund 15.000 Frauen. Seit 2020 ist bei der Miss Germany auch alles anders, man möchte mit traditionellen Schönheitswettbewerben brechen und stattdessen Frauen und ihre inspirierenden Lebensgeschichten in den Fokus stellen, nicht ihren ästhetischen Wert.

"Die Abschaffung des Laufstegwalks im Bikini ist das letzte große Relikt, das der Reformation bis zum Gesamtkonzeptwandel 2020 weicht. Der Talent-Wettbewerb entwickelt sich mehr und mehr zu einer Bewegung und Plattform für Female Empowerment und wird zum zeitgemäßen Vorbild", liest man auf der Website.

Architektin Apameh Schönauer ist "Miss Germany" 2024

Den Titel zur "Miss Germany" 2024 hat die Berliner Architektin Apameh "Api" Schönauer (39) gewonnen. Ihre bewegende Geschichte über die Flucht aus dem Iran und ihrem Weg zum Erfolg hat die Jury berührt. "Ich kann es gar nicht glauben", rief sie überglücklich unmittelbar nach der Entscheidung ins Mikrofon. Im Finale erzählte sie eine bewegende Geschichte: Als Sechsjährige floh sie mit ihrer Mutter aus dem Iran nach Deutschland. Sie habe sich durchgebissen und zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau hochgearbeitet.

Sie wolle nun anderen Frauen Mut machen und sich vor allem für junge Frauen mit Migrationshintergrund einsetzen. Denn Schönauer wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer es sei, sich in einer neuen Umgebung und Lebensrealität zu integrieren und gleichzeitig erfolgreich zu sein.

Larissa Neumann kontert Hass im Netz

Unter dem offiziellen Posting von Miss Germany finden sich eine Reihe von negativen Kommentaren, welche die Schönheit der Gewinnerin infrage stellen. Abgesehen davon, dass es sich bei Apameh Schönauer um eine wunderschöne Frau handelt, geht es bei dem Miss Germany Award schon eine Weile nicht mehr nur um Äußeres, warum auch? So ähnlich sieht das auch Ex-GNTM-Kandidatin Larissa Neumann, die die Entscheidung der Juror:innen verteidigt.

"Wer sich nur zehn Sekunden mit Miss Germany mal richtig beschäftigt hat, weiß, dass es seit Jahren kein Schönheitswettbewerb mehr ist. Und das ist auch gut so! Wir Frauen sind so viel mehr als unsere Figur, unsere Titten und unser Arsch", lautet ihre klare Ansage. Sie sei empört über die vielen Hasskommentare und wünsche sich, dass sich mal etwas ändert.

"Hier geht es nicht mehr um 'Wer ist die Schönste im Land', sondern Frauen, die Verantwortung übernehmen. Vielleicht beschäftigt ihr euch in Zukunft mal weniger mit dem Aussehen, der Herkunft und dem Alter, sondern mehr damit, warum die Frauen da stehen, für was sie da stehen und für was sie sich einsetzen", legt sie noch nach.

Schummel-Vorwürfe: Hat Schönauer zu Unrecht gewonnen?

Nur wenige Stunden nach Bekanntgabe der Siegerin kursierten schwere Vorwürfe im Netz: Hat sich Apameh Schönauer den Titel etwa ermogelt? Die neue Titelträgerin und der Veranstalter der Show sollen sich schon länger kennen. Zumindest sollen sie beide im selben Bürokomplex arbeiten und sich dort öfter über den Weg laufen. 

Was ist dran? Nun meldeten sich beide zu Wort. Max Klemmer, Geschäftsführer der Miss Germany Studios, erklärte im Interview mit RTL: "Als Miss Germany als Mieterin dort eingezogen ist, spricht man natürlich vor Ort untereinander schon mal darüber. Das hat auch Api gemacht, und hörte dabei von anderen Mieter:innen über den Konzept-Wandel von Miss Germany zu einer Auszeichnung und weg vom Schönheitswettbewerb. Das fand sie super spannend und hat sich dann beworben." 

Kritik an der neuen Titelträgerin weist Klemmer vehement zurück: "Ich möchte an dieser Stelle nochmal besonders darauf hinweisen, dass Api über Monate hinweg eine unfassbar starke Entwicklung genommen hat, ein ganz besonderes Charisma mitbringt und eine Mission verfolgt, die Menschen bewegt. Api ist als Diplom-Ingenieurin, Mutter und erfolgreiche Frau mit Migrationshintergrund mehr als zurecht Miss Germany 2024, denn sie zeigt, wie man als Vorbild agiert und in vielerlei Hinsicht, wie Frauen Verantwortung übernehmen.“

Und was sagt Schönauer selbst dazu? Die versichert gegenüber der "Bild": "Es gibt keinen direkten beruflichen Kontext und daher auch keinen moralischen Zweifel."

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