ARD-Serie "Herrhausen": Leben und Tod eines Revolutionärs

Die Limousine von Alfred Herrhausen nach dem tödlichen Anschlag
Die ARD-Serie "Herrhausen - Herr des Geldes" wirft ein scharfes Licht auf das Leben und Wirken eines der einflussreichsten Banker der deutschen Nachkriegsgeschichte: Alfred Herrhausen. Der langjährige Vorstandssprecher der Deutschen Bank war ein Mann, der die Finanzwelt in den 1980er-Jahren maßgeblich prägte - sein Tod wirft bis heute Fragen auf. Der Politthriller läuft in zwei Teilen am 1. und 3. Oktober im Ersten - und mit dabei sind drei bekannte Gesichter aus Österreich.

Alfred Herrhausen (Oliver Masucci) galt in den 1980er-Jahren als ein Visionär unter den Bänkern der Bundesrepublik. In einer Zeit, in der die meisten Wirtschaftsführer an konservativen Finanzmodellen festhielten, forderte Herrhausen radikale Veränderungen. Er war einer der Wenigen, die sich für eine Entschuldungspolitik der Dritten Welt einsetzte. Seine Ideen machten ihn zum Hoffnungsträger für viele, gleichzeitig aber auch zum Feind mächtiger Kreise. Die Serie unter der Regie von Pia Strietmann zeichnet seinen Aufstieg in der Finanzwelt bis hin zu seinem tragischen Tod nach. Die genauen Umstände des Mordes an Herrhausen im Jahr 1989, mutmaßlich verübt von der RAF (Rote Armee Fraktion) durch einen Bombenanschlag auf seinen gepanzerten Mercedes, bleibt bis heute ungeklärt.

In "Herrhausen - Herr des Geldes" spielen neben Oliver Masucci als Alfred Herrhausen und Sascha Nathan als den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl auch drei prominente Gesichter aus Österreich mit. Julia Koschitz, bekannt aus "Doctor's Diary", verkörpert die besorgte Ehefrau "Traudl". In einer Pressemitteilung des ARD hebt die Schauspielerin hervor, dass es ihr ein Anliegen war, Waltraud Herrhausen als selbstbewusste und selbstbestimmte Frau darzustellen. Sie wollte zeigen, dass die ausgebildete Ärztin und ehemalige CDU-Politikerin ihrem Mann "ein kluges und durchaus kritisches Gegenüber und eine große Unterstützerin war". In kleineren Nebenrollen brillieren Ursula Strauß als "Frau Pickert" und Cornelius Obonya als "Hartmut Kefer".

Der fesselnde Politthriller über Macht, Moral und den rätselhaften Mord an einem Mann, der seiner Zeit weit voraus war, ist in zwei Teilen am 1. Oktober (ab 20.15 Uhr) und am 3. Oktober (21.45 Uhr) im Ersten zu sehen.

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