"Dancing Queen" mit Herz für Charity: Marika Lichter wird 75

Marika Lichter im Mai 2013 auf dem "Life Ball" in Wien
Den jüngeren Semestern wird Marika Lichter vor allem durch ihren Sieg bei der ersten Staffel der ORF-Sendung "Dancing Stars" im Jahr 2005 bekannt sein. Doch die Sängerin mit starkem Engagement für Charity-Projekte zählt seit Jahrzehnten zu einer der Fixgrößen auf (nicht nur) heimischen Bühnen. Am Donnerstag (24. Oktober) feiert Lichter ihren 75. Geburtstag.

Geboren in Wien als Tochter eines in der Ukraine geborenen, polnischen Vaters und einer in Kroatien geborenen und in Ungarn aufgewachsenen Mutter erhielt Lichter ab ihrem dritten Lebensjahr Klavier- und Tanzunterricht. Ab dem zwölften Lebensjahr absolvierte sie ihr Gesangs- und Klavierstudium am Konservatorium der Stadt Wien.

Nach ihrem Theaterdebüt 1972 stand Lichter als Operettensoubrette im Wiener Raimundtheater mit Theatergrößen wie Attila Hörbiger, Elfie Mayerhofer und Else Rambausek in zahlreichen Operettenproduktionen auf der Bühne. Es folgten Engagements im Musical "Mayflower" sowie in der "Gräfin vom Naschmarkt". Von 1988 bis 1990 spielte sie in "Les Miserables", ehe sie zwei Jahre später bei "Elisabeth" als Hofdame und Frau Wolf über 600 Mal auf der Bühne stand. Auch in späteren Produktionen der Vereinigten Bühnen Wien war Lichter zu sehen: So übernahm sie 2007 die Rolle der kecken Mrs. van Hopper im Erfolgsmusical "Rebecca" von Sylvester Levay und Michael Kunze.

Eine Auswahl von vielen weiteren Rollen: Lichter stellte von 1997 bis 2002 das Schlossgespenst Lady Huberta in Thomas Brezinas TV-Kinderserie "Die Rätselburg" dar. Von 2002 bis 2011 spielte sie alljährlich mit Adi Hirschal bei den Sommerspielen im Hof der Franzensburg in Laxenburg die weibliche Hauptrolle in von Susanne F. Wolf geschriebenen Uraufführungen. 2018 gab Lichter ihr Debüt am großen Haus des Theaters in der Josefstadt in der Uraufführung des von Daniel Kehlmanns "Reise der Verlorenen".

Aber Lichter ist nicht nur auf den heimischen Bühnen erfolgreich, sondern auch international eine gefragte Sängerin. Neben mehreren Gastspielen in Deutschland veröffentlichte sie Schallplatten und CD-Aufnahmen im südamerikanischen Raum. 2013 trat Lichter in München in einer Neuinszenierung des Musicals "Der Mann von La Mancha" auf.

2022 hatte Marika Lichter mit ihrem Soloabend "Ich hab (k)ein Heimatland in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt Premiere. In der Regie von Herbert Föttinger erzählt sie sehr persönlich über die Geschichte ihrer Familie im Holocaust und das Leben in Wien nach dem Krieg. Nicht nur, dass heuer ihre neue CD "Ale brider-my Yiddish Songbook" mit Musikstücken dieses Programms erschien, kehrte Lichter auf die Seebühne Mörbisch zurück, wo sie schon 1998 das Publikum begeisterte.

Allround-Talent Lichter ist jedoch nicht nur vor, sondern auch hinter der Bühne aktiv. Mit ihrer Agentur "GlanzLichter" betreut und vermittelt sie Künstlerinnen und Künstler. Ein besonderes Anliegen ist Lichter dabei ihr soziales Engagement. Seit 1990 ist sie Geschäftsführerin des Vereins "Wider der Gewalt" und hat in diesem Zeitraum laut ihrer Website mehr als 3,5 Millionen Euro für den guten Zweck eingenommen. Außerdem engagiert sie sich als Botschafterin bei der Brustkrebshilfe und unterstützt den Verein "Flora - Wienerinnen gegen Brustkrebs".

Neben dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien 2006 erhielt sie 2009 den von der Stadt Wien verliehenen Goldenen Rathausmann. 2017 war ihre Biografie "Mut kann man nicht kaufen - Das war's noch lange nicht" erschienen.

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