"Das Beste kommt noch!" mit Til Schweiger startet im Kino
"Die Drehbedingungen waren Horror, weil ein eisiger Sturm wehte, so dass wir den Dialog woanders drehen mussten, weil der Ton nicht zu gebrauchen war", teilte Schweiger der dpa zu dem ungewöhnlichen Drehort in den Bergen mit. "Dann fing es an zu schneien, was eigentlich toll war, weil ich Filme, die im Schnee spielen, liebe. Aber über Nacht kam so viel Schnee runter, dass wir nicht mehr den Berg hochkamen, weil wir nur eine Schneekatze hatten", ergänzte der 59-Jährige.
Der Film handelt von Felix (Schweiger) und Arthur (gespielt vom Ex-"Jedermann" Michael Maertens), die schon seit Kindheitstagen beste Freunde sind. Dabei sind sie grundverschiedene Typen. Arthur, Typ beruflich erfolgreicher Vater, der mit seiner Tochter Julie (gespielt von Til Schweigers Tochter Emma) aus Prinzip nur Englisch spricht. Man könnte ihn auch als Prinzipienreiter beschreiben. Jemand, der halt gerne Ordnung zu Hause hat und sonst etwas schrullig wirkt. Felix platzt bei ihm regelmäßig rein, öffnet erst mal eine Flasche Alkohol und legt die Füße auf den Tisch. Er ist ein Freigeist und Lebemann - und wirkt chaotisch.
Die Komödie lebt von einem Missverständnis: Beide glauben jeweils vom anderen, dass er tödlich krank sei. Felix beschließt, ab sofort am besten jede verbleibende Minute mit Arthur zu verbringen. Er kocht ihm Pasta. Und sie wollen nun noch alle Träume und alles Verrückte ausleben, weil die Zeit plötzlich endlich geworden ist. Es fließt auch viel Alkohol. Überdies ist der große Peter Simonischek in einer kleinen Nebenrolle wohl in seinem letzten Kinoauftritt zu erleben. Der österreichische Charakterdarsteller verstarb im Mai.
Schweiger - ein Schwergewicht der deutschen Filmindustrie - spielte nicht nur eine der beiden Hauptfiguren. Er war auch Co-Produzent und Regisseur. Die Komödie ist dabei die Adaption eines französischen Stoffs. Die Produzentin schickte Schweiger den Originalfilm und fragte, ob er Lust habe, die Regie zu übernehmen. "Die französische Vorlage von 'Das Beste kommt noch' haben wenige gesehen, was schade für den Film war, aber gut für mich, denn so konnte ich ihn nochmal machen", zeigt sich Schweiger pragmatisch und ergänzt: "Früher waren Belmondo, Ventura und Delon Superstars in Deutschland. Heute schauen die Deutschen eigentlich nur noch Hollywood-Filme und ein paar deutsche Filme. Und die Franzosen schauen nur französische Filme und ein paar Hollywood-Filme."
Die Komödie, die die großen Gefühle ansprechen will, passt in die Adventzeit. Wohl auch deshalb präsentierte Constantin Film ihn erst jetzt, obwohl er sogar noch vor dem jüngsten Schweiger-Film "Manta Manta - Zwoter Teil" gedreht worden war. In den vergangenen Monaten hatte es um den "Manta"-Film eine Debatte in der Film- und Medienbranche gegeben. Der "Spiegel" hatte in einem Bericht Vorwürfe zu den dortigen Setbedingungen aufgegriffen. Constantin Film schob eine Aufarbeitung durch eine externe Anwaltskanzlei an, die ein gemischtes Ergebnis präsentierte. Schweiger hatte sich dann im Oktober in einem "Stern"-Interview ausführlich geäußert. Er sagte unter anderem: "Ich möchte nicht, dass jemand Angst vor mir hat." Der 59 Jahre alte Star sprach zudem über seine Alkoholprobleme und erläuterte, dass er in Therapie sei.
(Von Anna Ringle, dpa)
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