Doku über Rocklegende AC/DC: "Ändert nie euren Stil"

AC/DC treten im Oktober nach langer Pause wieder auf
Für Fans der Rocklegende AC/DC wird es am 7. Oktober spannend. Dann treten die Schöpfer von Klassikern "Highway To Hell" oder "Thunderstruck" erstmals seit sieben Jahren wieder live auf, und zwar beim "Power Trip"-Festival in Kalifornien. Wer es nicht dorthin schafft, der kann bereits am Freitag tiefer in die Bandgeschichte eintauchen: Um 21.55 Uhr zeigt Arte die neue Dokumentation "AC/DC - Forever Young".

Die 1973 im australischen Sydney gegründete Band wurde während ihrer nun schon 60 Jahre dauernden Karriere mehrfach totgesagt, meldete sich aber jedes Mal krachend wieder zurück. Schließlich füllten Angus & Co. riesige Fußballstadien - zu sehen im Konzertfilm "Live At River Plate", der im Anschluss bei Arte läuft.

Der knapp einstündige Film blickt anhand von alten TV- und Konzertaufnahmen und zahlreichen Interviews auf die frühen Jahre von AC/DC zurück. Als Einwanderer aus Schottland mussten sich die Young-Brüder - Leadgitarrist Angus, Rhythmus-Gitarrist und Bandleader Malcolm und der anfängliche Produzent George (beide starben 2017) - in der neuen Heimat besonders beweisen. Ehemalige Weggefährten, Manager und Bandmitglieder erinnern sich an die Anfänge. Auch Angus und Malcolm selbst kommen in Archivaufnahmen zu Wort.

"Ändert nie euren Stil", soll George Young seinen beiden Brüdern eingetrichtert haben. Tatsächlich blieben sich AC/DC musikalisch immer treu, worüber sich Angus selbst häufig lustig machte. "Es nervt mich, dass Leute sagen, wir haben elf Alben gemacht, die genau gleich klingen", scherzte er vor Jahren. "In Wirklichkeit haben wir zwölf Alben gemacht, die genau gleich klingen." Inzwischen sind es - je nachdem, wie man zählt - 17 oder 18 und mehrere Livealben.

Einer der amüsantesten Momente in der kurzweiligen und unterhaltsamen Dokumentation ist ein Interviewausschnitt mit dem 1980 gestorbenen Frontmann Bon Scott. Als AC/DC inmitten der Blütezeit des Punk nach London kommen, wird Scott gefragt, was er von den Sex Pistols hält. "AC/DC ist Musik. Punk ist nichts", sagt er provozierend und grinst schelmisch. Auf die Frage, ob er AC/DC als brachial beschreiben würde, sagt Scott: "Nein, als Rock'n'Roll."

Das AC/DC nie einem Trend folgten, machte sich bezahlt. Das Album "Highway To Hell" brachte 1979 den kommerziellen Durchbruch auch in Amerika. Der plötzliche Tod von Leadsänger Bon Scott schien jedoch das Aus der Band zu bedeuten. Mit dem Segen von Scotts Eltern machten AC/DC allerdings weiter. Nur ein Jahr später ging es mit dem neuen Frontmann Brian Johnson karrieremäßig sogar noch bergauf. "Back In Black" von 1980 wurde ein Megaseller und ist heute eines der meistverkauften Alben der Musikgeschichte.

"Man hat immer das Gefühl, dass da noch ein weiterer Song kommt", sagt Malcolm in einem alten Filmschnipsel der Doku. "Solange das passiert, wird es uns geben." Nach dem Tod des AC/DC-Bassisten und Bandleaders erschien im November 2020 das erste Album ohne ihn. Auf "Power Up" kehrte Sänger Brian Johnson nach erfolgreicher Behandlung seiner Hörprobleme zur Band zurück, auch Schlagzeuger Phil Rudd und der langjährige Bassist Cliff Williams waren wieder an Bord.

Nachfolger von Malcolm als Rhythmusgitarrist wurde sein Neffe Stevie Young. AC/DC bleiben also "Forever Young". Im Oktober wird Angus Young mit 68 Jahren endlich wieder seine berühmte Schuluniform anziehen. Insider sehen in dem Auftritt beim "Power Trip" den Auftakt für ein größeres Live-Comeback. Die Chancen stehen gut, dass AC/DC 2024 wieder Fußballstadien rund um den Globus mit ihren legendären Gitarrenriffs beschallen.

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