Gesund im Kopf und in den Beinen: Loni von Friedl wird 80

Loni von Friedl feierte Erfolge als Theater- und TV-Schauspielerin
Schauspielerin Loni von Friedl hat sich in den vergangenen 15 Jahren von Bühne und Kamera weitgehend zurückgezogen. Trotzdem zählt sie noch zu den bekannten Fernsehgesichtern. Am 24. Juli feiert die Wienerin ihren 80. Geburtstag. Wie? "Mal sehen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Ich mache jedenfalls keine Pläne, denn ich lebe im Jetzt - und ich bin einfach nur glücklich, dass ich jetzt hier bin."

"Hier", das ist ein idyllisch gelegenes Anwesen im Landkreis Schleswig-Flensburg. Früher pendelte sie zwischen München und der Gemeinde hoch im Norden Deutschlands, inzwischen hat sie ihr Zuhause in München aufgelöst.

Auch wenn dem Theater- und Fernsehstar aus den 1960er Jahren nicht nach einer großen Geburtstagssause ist - der runde Geburtstag mit der Zahl 80 nötigt Loni von Friedl Respekt ab. "Ich würde natürlich lieber die Zahl 60 schreiben", sagt sie, "aber ich habe immer noch eine gute Kondition und ich bin, wie man so schön sagt, noch gesund im Kopf und in den Beinen." Außerdem sei sie sehr zufrieden mit dem Leben, das sie leben durfte.

Es war ein ereignisreiches Leben. Schon im Alter von sieben Jahren war Loni von Friedl - die mit bürgerlichem Namen Leontine Friedl von Liebentreu heißt - auf der Kinoleinwand zu sehen. Später machte sie eine Tanzausbildung, nahm Schauspielunterricht und 1958 erhielt sie als jüngstes Ensemble-Mitglied ein Engagement am Wiener Burgtheater. So richtig startete sie in 1960er Jahren durch und landete auch internationale Erfolge. Sie drehte beispielsweise mit Heinz Rühmann ("Der Schulfreund"), George Peppard ("Der blaue Max") und Herbert Lom ("Unfall im Weltraum"). Ihr Herz gehörte aber stets dem Theater. Im Hamburger "Thalia" glänzte sie in dem George Bernard Shaw-Stück als "Heilige Johanna".

Dieses Engagement brachte ihr nicht nur beste Kritiken ein. Nach einer gescheiterten Ehe mit Götz George fand sie hier auch ihr privates Glück: Schauspiel-Kollege Jürgen Schmidt, die Liebe ihres Lebens. Mit ihm spielte sie in TV-Hits wie "Die Schwarzwaldklinik", "Das Traumschiff" und "Derrick".

Umso schmerzlicher war es für sie, als Schmidt 2004 an Leukämie starb. Nur langsam erholte sich Loni von Friedl von diesem Verlust. Geholfen hätten ihr dabei das Schreiben ("als Kommunikation mit meinem Innenleben"), Hobbies wie Lesen, Reisen, Kunst und die Natur sowie einige, wie sie sagt, "loyale Freunde". Auch die Schauspielerei spendete ihr Trost: 2007 stand sie wieder auf der Bühne, und zwar in Hamburg als Bette Davis in der Eigenproduktion "Solo für Bette". Das Zurückfinden in den Beruf sei nach dem Schicksalsschlag auch eine Wiederkehr ins Leben gewesen, sagt sie.

Bis 2017 war Loni von Friedl Mitglied der Deutschen Filmakademie in Berlin. Für ihr Wirken wurde sie unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis und dem Bambi ausgezeichnet. Die Schauspiel-Karriere betrachtet sie als beendet.

Den einen oder anderen Traum hat sie aber: "Ich würde noch sehr gerne einen Naturteich anlegen." Neben diesem "kleinen persönlichen Traum" wünscht sich die politisch interessierte Seniorin "ein Ende des grässlichen Kriegsgeschehens, dass Putin zur Verantwortung gezogen wird und dass Menschen die über das Mare Nostrum flüchten, nicht mit Tod durch Ertrinken bestraft werden. Dies und manches mehr..."

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