"GQ" ehrt Performance-Künstlerin Abramović als Kunstikone

Abramović gilt als eine der radikalsten Künstlerinnen
Die international gefeierte Performance-Künstlerin Marina Abramović ist demnächst um eine Trophäe reicher. "GQ Germany" würdigt sie bei den "GQ Men of the Year"-Awards als "Art Icon of the Year", als Kunstikone des Jahres, wie die Männermode-Zeitschrift des Verlags Condé Nast am Montag in München mitteilte. Überreicht werden soll die Auszeichnung im Rahmen einer Gala am 30. November in Berlin - genau am 77. Geburtstag der aus Serbien stammenden Künstlerin.

Mit dem Preis zeichnet die Zeitschrift nach eigenen Angaben Männer und Frauen aus, die zum Teil über Jahrzehnte hinweg inspirieren und Außergewöhnliches leisten. "Eine verdientere Künstlerin als Abramović, die uns mit ihren Kunstperformances immer wieder an die Grenzen des Zwischenmenschlichen bringt, hätten wir uns als Preisträgerin nicht erträumen können", sagte GQ-Chefredakteur Tobias Frericks.

Abramović kommentierte die Auszeichnung im Interview mit "GQ Germany" trocken: "Ein Modemagazin hat mich zur Frau des Jahres gewählt, und Sie kürten mich zum Mann des Jahres, scheinbar kann ich beides sein!". Von Eigenschaften, die auch heute noch vielen als weiblich gelten, hält sie wenig: "Ich mag Amazonen, mutige und starke Frauen. Zerbrechlichkeit und Schwäche als verführerisches Element, um Männern zu gefallen, widerstreben mir."

Abramović gilt als eine der radikalsten Künstlerinnen, die in ihren Performances oft an psychische und körperliche Grenzen geht. 2022 übernahm sie an der Folkwang-Universität der Künste in Essen die erste Pina Bausch Gastprofessur. Die Royal Academy of Arts in London widmet ihr noch bis zum 1. Jänner 2024 eine Ausstellung, in der wichtige Momente ihrer Karriere zu erleben sind.

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