"GQ"-Gala: Marina Abramović brachte Publikum zum Schweigen

Abramović hielt Rede über Missstände und Kriege
Bei der 25. "Men of the Year"-Gala der deutschen "GQ" hat die legendäre Performancekünstlerin Marina Abramović den Saal in Berlin zum Innehalten und Schweigen gebracht. Nachdem die als "Art Icon" (Kunstikone)Ausgezeichnete am späten Donnerstagabend ein Ständchen zu ihrem 77. Geburtstag bekommen hatte, hielt sie eine Rede, in der sie auf die Missstände und Kriege in der Welt hinwies.

Alles, was man dazu sage, insbesondere zu Israel und dem Gaza-Krieg, könne schnell falsch interpretiert werden. Sie forderte das Publikum, das beim Gala-Dinner an langen Tafeln saß, zum andächtigen Schweigen auf. Jeder solle die Personen neben sich an der Schulter anfassen und still nur an Liebe für die Mitmenschen und den Planeten denken. Die gut 200 Gäste in der Eventlocation The Tunnel (einem nie in Betrieb gegangenen U-Bahn-Tunnel am Potsdamer Platz) gehorchten. Eine ganze Minute war es in dem eben noch quirligen Raum ganz still.

Auch wenn die "GQ"-Preise "Men of the Year" heißen, werden seit Jahren auch Frauen ausgezeichnet. Abramović nahm diesen Umstand gelassen und freudig. "Ich bin ein Mann des Jahres." Das Stil-Magazin "GQ" ehrte neben Abramović auch den Schauspieler Louis Hofmann, den Footballstar Colin Kaepernick - einen der bekanntesten Quarterbacks und wegen einer Protestgeste Symbolfigur der Anti-Rassismus-Bewegung in den USA - sowie den Designer Ludovic de Saint Sernin und die Sängerin Erykah Badu. Auch in anderen Ländern kürt das internationale "GQ"-Magazin aus dem Hause Condé Nast ("Vogue", "Glamour") Männer und Personen des Jahres.

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