Hugh Grant als Bösewicht bei Neuauflage von "Dungeons & Dragons"

Chris Pine und Hugh Grant gut gelaunt
Gute-Laune-Fantasy und ein Bösewicht, der - da von Obercharmeur Hugh Grant gespielt - kaum wirklich Angst macht: Die Neuauflage von "Dungeons & Dragons" ist so unterhaltsam wie sich selbst auf angenehme Art kaum ernst nehmend und läuft am Donnerstag in den heimischen Kinos an.

Ehre unter Dieben - kann es so etwas wirklich geben? In einem über zweistündigen Action-Fantasy-Abenteuer gehen zwei der charmantesten Schauspieler unserer Zeit dieser Frage nach: Hugh Grant und Chris Pine. Es geht um eine sagenumwobene, verloren gegangene Reliquie in dieser Neuadaption eines legendären Rollenspiels. "Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben" ist ein Fantasyspaß, der mit so vielen Fabel-, Misch- und Gruselwesen aufwartet, dass man sich gut unterhalten, indes aber auch gehörig durchgerüttelt fühlt.

Gute-Laune-Fantasy

Die Zuschauerinnen und Zuschauer treffen nicht nur auf die titelgebenden Drachen und andere Monsterwesen, sondern auch auf kleine, laufende Gehirne ("Intellektverschlinger"), auf rote Magier und Druiden, manch Untoten sowie etliche Zauberer. Auch nicht grade alltäglich: der famose Eulen-Bär...

"Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben": Handlung

Der Film erzählt von Ex-Langfinger Edgin (Pine), der jüngst zusammen mit Kompanin Holga (Michelle Rodríguez) eine Gefängnisstrafe hinter sich gebracht hat. Edgin hat noch ein paar Rechnungen zu begleichen: Seine Ehefrau wurde von einem Magier ins Jenseits befördert, Tochter Kira vom charmanten Bösewicht Forge Fitzwilliam (Grant) um ihren jugendlichen Verstand gebracht. Eine sagenumwobene Reliquie kommt da ins Spiel, die (angeblich) Tote wieder zum Leben erwecken kann.

Edgin und Holga geben alles, um an diese Reliquie zu gelangen; nicht ohne vorher ihr Team noch zu erweitern: Simon ist ein leicht verpeilter, auf sympathische Art tollpatschiger Zauberer, Doric eine Druidin und Gestaltwandlerin; und auch der junge und besonders vorbildhafte Edelmann Xenk unterstützt die sympathische Antiheldentruppe bei ihrem nicht ganz einfachen und mit vielen, vielen Kämpfen verbundenen Versuch. In der tollkühnsten und vielleicht auch kreativsten Szene überhaupt verwandelt sich die von der wunderbaren Sophia Lillis verkörpere Druidin Doric im Sekundentakt in ganz unterschiedliche Tierarten, um schließlich als Reh zu enden. Hier zeigt die Gestaltwandlerin, was sie alles kann. Und im Kinosessel staunt man ein weiteres Mal nicht schlecht ob des überwältigenden Bilder- und Figurenreichtums dieser Erzählung.

Freude bereiten all die Bezüge, Querverweise und Zitate. Mal fühlt man sich an Sci-Fi-Klassiker erinnert, vielleicht an "Star Trek" oder auch an "Star Wars"; mal an "Herr der Ringe" und immer wieder auch an "Game of Thrones". So düster aber wie die legendäre Erfolgsserie ist "Dungeons & Dragons" längst nicht; der großartige Humor ist familiengängiger, erinnert eher an die "Guardians of the Galaxy", und damit an einen der größten Kinospäße der zurückliegenden 15 Jahre. Womit wir bei der formidablen Besetzung wären, allen voran Chris Pine, den man vor allem, aber längst nicht nur als Captain James T. Kirk ("Star Trek") kennt. Es gibt auf der ellenlangen amerikanischen Besetzungsbank wenig andere Darsteller, die so gut und leichtfüßig zwischen Spaß und Ernst, zwischen Coolness und Humor wechseln können. Dass man diesen ein wenig an James Dean erinnernden Schauspieler keineswegs unterschätzen darf, hat er spätestens 2016 mit seinem großartigen Spiel im Neowestern "Hell or High Water" bewiesen.

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