Hans Zimmer empfand erste Konzerte als furchteinflößend
Erst ein Auftritt beim kalifornischen Coachella-Festival im Jahr 2017 erwies sich als befreiend für den gebürtigen Frankfurter. "Ich schaute von der Bühne und es war ein komplettes Chaos. Ein Durcheinander. 80.000 Menschen", erinnerte sich Zimmer. "Da dachte ich mir: "Das ist großartig. Ein Durcheinander kann ich handhaben." Ich ging einfach raus und habe es genossen."
Anfangs habe er allerdings Bedenken wegen der Musikauswahl gehabt. Sein Gedanke: "Du kannst doch nicht "Der König der Löwen" auf einem Festival spielen!" Doch sein Gitarrist Nile Marr, Sohn seines Freundes und Gitarrenvirtuosen Johnny Marr, habe ihn überzeugt und gesagt: "Sei kein Idiot, Hans. Das ist die Musik meiner Jugend." Das Festival-Publikum sei schließlich begeistert gewesen.
Inzwischen hat Hans Zimmer seine Ängste überwunden. "Ich weiß, wenn etwas schiefgeht, wird das Publikum auf unserer Seite sein. Das Interessante am Live-Spielen ist, dass man mit den Menschen spielt, nicht für sie. Sie sind irgendwie Teil der Band. Sobald sie den Raum betreten und wir uns in die Augen sehen, spielen wir zusammen. Das ist ein ganz anderes Gefühl."
Hans Zimmer sieht sich dabei als eine Art Moderator. "Der Grund, warum ich mich mit großartigen Musikern umgebe, ist, dass ich letztlich nicht der Star sein muss", sagte er. "Ich liebe es, dem Publikum zu sagen: "Ja, mein Name steht oben, aber schaut mal, lasst mich euch diese unglaublichen Perkussionisten, diesen großartigen Bassisten, diesen fantastischen Gitarristen zeigen." Das sind die Leute, an die ihr euch lange erinnern werdet."
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