"Im Haus der alten Augustin": Der Suspense geht um
Pribek (auch Drehbuch und Produktion) und seine Ausstatter haben sich allerhand angetan, um das Österreich der späten 1980er-Jahre szenisch wieder aufleben zu lassen - inklusive Porträts von Kurt Waldheim an Wänden in offiziellen Gebäuden, Wahlplakaten von Alois Mock, alten Gendarmeriefahrzeugen, dem Postenkommando der "Schandis", Schilling-Banknoten ... alles ist hier stimmig umgesetzt. Das gilt auch für die kriselnde Beziehung zwischen den beiden Hauptpersonen - Gerald Pribek selbst als Maler Albin und Lisa-Carolin Nemec als seine On-Off-Freundin Ida. Die beiden harmonieren auf der Leinwand, wie auch alle Hauptfiguren überzeugen - vor allem Idas unheimlicher Vater Dr. Adelbert Hampapa (Clemens Aap Lindenberg), der den Übergang vom bösen, aber doch spießig-banalen Familientyrann zur Zentralfigur mit dem bösen, schmutzigen Familien- und Berufsgeheimnis so anlegt, dass man sich fragt, ob er noch eine Steigerung hinlegen kann.
Gut angelegter Suspense mit gut besetzten Hauptdarstellern
Albin, der auf Kriegsfuß mit den Eltern der nur scheinbar braven Medizinstudentin Ida steht, wird von seinem Kumpel Sir Tralala (in einer Rolle als sein eigenes Alter Ego: der Musiker David Hebenstreit, der auch den Soundtrack liefert) unabsichtlich in eine Abfolge mysteriöser Geschehnisse gezogen. Der von Tralala avisierte Landschaftsmaler, mit dem Albin eine Ausstellung machen will, der optisch wie verhaltensmäßig auffällige Herbert, gibt ihm beim Treffen Rätsel auf und kennt offenbar Ida aus ihrer Kindheit. Albins Interesse ist geweckt, vor allem, weil er mit Ida wieder zusammenkommen will.
Pribek hat die Hauptdarsteller gut besetzt und im Spiel geführt. Leider können da manche Nebenrollen nicht ganz mithalten, vor allem gegen Ende des Thrillers, der in Wien und Niederösterreich spielt. Da löst sich die an sich gute Geschichte zu rasch auf, die gegenseitigen Erklärungen von Protagonisten und Gendarmen zum zentralen Verbrechen im Film kommen zu gerafft, zu schnell. Allerdings, und das ist wieder eine Stärke des Films: der Suspense bis zur einzigen Bluttat ist wirklich gut angelegt, funktioniert einwandfrei.
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