John Grant verpasst dem Familienschmerz ein Discokleid

John Grant mit sechstem Soloalbum
Kann dieser Mann etwas falsch machen? US-Musiker und Wahlisländer John Grant entführt uns auf seinem sechsten Soloalbum "The Art of the Lie" erneut in seine ganz persönliche Welt, die von familiärem Schmerz ebenso gekennzeichnet ist wie luftigen Discoarrangements und melancholischen Balladen.

Der Opener "All That School For Nothing" lässt die Tanzbeine zappeln, im über sieben Minuten langen "Marbles" dominieren kühle Elektronik und ein sphärischer Gestus. Das zentrale "Father" zeichnet hingegen nicht zum ersten Mal die Kindheit des Sängers nach und führt die schwierige Beziehung zu seinem entfremdeten Vater vor Augen. Den artifiziellen Sound verdankt die Platte nicht zuletzt Produzent Ivor Guest, der schon Grace Jones auf "Hurricane" neues Leben einhauchte. Herausgekommen sind Songs voller Gegensätze, die genau daraus ihre Spannung ziehen.

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