Kerry King brachte neue Tracks aufs Nova Rock

King spielte bereits 2019 am Nova Rock
Kerry King hat mit Slayer den Thrash Metal mitbegründet und nachhaltig geprägt. Am Nova Rock stand er aber alleine auf der Bühne.

Nach dem Bandsplit macht er nun unter eigenem Namen weiter. Dass er oft als Gesicht des Thrash Metals bezeichnet wird, mache ihn "extrem stolz", sagte der 60-jährige Gitarrist und Songschreiber im APA-Interview am Donnerstag beim Nova Rock. Slayer-Songs hat er neben neuen Tracks mitgebracht, seine Ketten, lange Zeit obligatorisches Accessoire im Outfit, nicht: "Die habe ich in Pension geschickt!"

Das neue Material bietet typische King-Kompositionen wie zu Slayer-Zeiten, eintönig ist das Debütalbum "From Hell I Rise" der Gruppe Kerry King aber nicht. "Nummer 1: Ich konnte unter Tonnen von Material auswählen", begründete das der US-Musiker. "Nummer 2: Ich wollte alles repräsentieren, was mich in der Vergangenheit beeinflusst hat, sei es Punk, 80er-Jahre-Punk, Metalpunk, Thrashpunk, Thrash, Heavy, Sabbath, Priest. Ich denke, ich hab das geschafft."

Positive Kritiken

Das Album erntete viele positive Kritiken. Trotzdem unken manche Fans, es klinge zu vorhersehbar. "Ehrlich, ich habe keine Ahnung, wo ich ansetzen könnte, um es noch besser zu machen", sagte King, der eine solide Formation hinter sich hat. "Es war überraschend einfach, diese Band zusammenzustellen. Aber auch logisch." Mit Phil Demmel (Ex-Machine Head) hat er einen kongenialen Gitarrenpartner: "Er ist 2018 kurzfristig bei Slayer eingesprungen. Er hat in 48 Stunden unser gesamtes Headliner-Set gelernt. Ich weiß nicht, ob ich so was könnte", streute ihm King Rosen.

Es gibt auf "From Hell I Rise" einen kurzen, extrem aggressiven Song mit dem Titel "Everthing I Hate About You". Nun ist es kein Geheimnis, dass King mit dem Wunsch des Slayer-Shouters Tom Araya, das Kapitel Slayer zu beenden, nicht happy war. Hat ihn das so wütend gemacht? "Ach, ich bin ständig angepisst", lachte er. "Das hat nichts mit Slayer zu tun. Ich bin schon total verärgert, wenn ich in einen Stau gerate. Jeder wird das. Nur verarbeite ich das in Musik."

Mittlerweile gilt King als Genreikone. Das sei ihm bewusst: "Es ist lustig, seit ich für einige Zeit von der Bildfläche verschwunden war, scheint meine Popularität gestiegen zu sein. Es ist erstaunlich, ich kann nirgends hingehen, ohne dass Leute Autogramme und Fotos wollen. Ich komme an irgendwelchen Flughäfen an - und da warten Fans auf mich. Das gab es früher in manchen Städten, jetzt ist das überall der Fall."

Ob er noch Chancen für Innovationen im Metal sehe? Oder wiederholt sich alles? "Dein erstes Album ist immer ein Sammelsurium deiner Einflüsse", sagte King. "Ich kann die Iron-Maiden-Riffs und Referenzen an Judas Priest im Slayer-Debüt 'Show No Mercy' benennen. Beim zweiten Album 'Hell Awaits' waren wir weit mehr von Mercyful Fate beeinflusst, vor allem bei der Länge der Songs. Mit 'Reign In Blood' hatten wir unseren Sound gefunden. Das ist heute bei neuen Bands nicht anders. Viele klingen nach Slayer, weil wir deren Einfluss sind. Gebt denen eine Chance, es ist ihr erster Versuch."

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