Influencerin Maren Wolf löscht Video nach Kritik
Die Influencerin hat über zwei Millionen Follower:innen auf Instagram, welche aufmerksam das Leben der 31-Jährigen und ihrer Familie verfolgen. Sie und ihr Mann Tobias entschieden sich vor kurzem dazu, eine beliebte Social-Media-Challenge nachzustellen, bei der man sich gegenseitig im Rhythmus zum Song "Blue Monday" von Above & Beyond tanzend "boxt". Ziel ist es dabei, eine Meinungsverschiedenheit auszudrücken.
In ihrem mittlerweile gelöschten Video ging es jedoch darum, wann das Paar wieder Sex haben würde. Als am Ende des Videos so etwas wie "Jetzt bück dich schon" zu lesen war, hagelte es Kritik.
Kritik wegen mangelnder Awareness
Im ursprünglichen Reel boxten sie sich, während über ihnen ein anderer Dialog ablief als im aktualisierten Video. Tobias fragt: "Haben wir heute mal wieder Sex?" Darauf antwortet sie, dass sie keine Lust habe, woraufhin er bettelt. Sie habe gestern schon keine Lust gehabt, dennoch heißt Nein eben Nein. Das geht so hin und her, bis man ganz kurz am Ende des Videos über Tobias einen letzten Satz sieht: "Jetzt bück dich schon!"
Einige Nutzer:innen störten sich daran, weil diese Art von Humor eindeutig sexuelle Gewalt verharmlost. Ein Nein ist eben ein Nein – darüber Witze zu machen, vor allem auf sozialen Medien, zeugt von mangelndem Bewusstsein über die aktuelle Diskussion. Es gibt leider unzählige Frauen, deren "Nein" nicht einfach so akzeptiert wird, manchmal von Fremdem – oft vom eigenen Partner. Auf entsprechende Kritik reagierte Wolf zuerst mit "Humor", und, dass man das nicht so eng sehen sollte, doch mittlerweile hat sie ihr Missverständnis eingesehen.
Sie löschte das infrage stehende Video, und ersetzte es durch eines mit verändertem Dialog, welcher nicht so unsensibel ist. Einige Nutzer:innen bedanken sich bei ihr für die Einsicht und die Entscheidung, das Video zu ändern.
Humor ist mitunter der schönste Teil menschlicher Erfahrung, die man miteinander teilen kann. Gleichzeitig ist er auch stark kulturbedingt, und in Zeiten von dringend notwendigen Initiativen gegen häusliche Gewalt ist so ein Video einfach geschmacklos, so sehen es zumindest eine Menge Leute in den Kommentaren unter dem neuen Video.
Ob sie sich in Zukunft mehr Gedanken zu diesem Thema machen wird?
Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at, an die Frauenhelpline für gehörlose Frauen, www.oegsbarrierefrei.at/bmf/hilfseinrichtungen/ oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.
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