Marie Nasemann und Sebastian Tigges bereuen es, Eltern geworden zu sein.

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Offene Worte: Marie Nasemann und ihr Mann bereuen Elternschaft

Marie Nasemann und ihr Mann Sebastian Tigges haben zwei Kinder. Das Paar spricht über die Elternschaft und was sie bereuen.
Monika Kässer

Die ehemalige "Germany’s Next Topmodel"-Kandidatin, Schauspielerin, Fair Fashion- und Nachhaltigkeitsaktivistin und Autorin Marie Nasemann ist mit Sebastian Tigges seit Mai 2021 verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame kleine Kinder. Im April 2020 kam ihr Sohn zur Welt, im Oktober 2021 folgte die Geburt ihrer Tochter.

In ihren Podcasts sprechen die beiden schonungslos ehrlich über ihre Ehe, ihre Erfahrungen als Eltern und ob sie es bereuen, Kinder bekommen zu haben.

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Bereuen sie die Elternschaft?

Nach dem erfolgreichen Podcast „Drei ist ‘ne Party“ und „Vier ist ‘ne Fete“ folgt mit „Family Feelings” ihr neuester Podcast-Coup. In der Folge "Regretting Parentinghood" fragt die 33-Jährige ihren Ehemann ganz direkt, ob er die Elternschaft bereuen würde. Tigges antwortet mit einem zögerlichen "Nein", dicht gefolgt von den Worten "Manchmal. Ja." Nasemann bestätigt seine Meinung.

Auf die Frage, ob er noch mal Kinder kriegen würde, wenn er die Chance hätte, reagiert er mit: "Jetzt gerade? Eher nein." Nasemann schildert, dass insbesondere die Anfangszeit für sie ein "Graus" gewesen sei: "Ich hab mich da einfach überhaupt nicht wohlgefühlt und dachte mir die ganze Zeit 'Okay, jetzt bin ich da in dieser Rolle drinnen, aber ich fühl sie einfach überhaupt nicht. Ich bin das nicht'", so die Podcasterin. 

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Ihr Mann klagt, dass er kaum mehr Sport mache und es ihm insgesamt schlecht gehe. Tigges gibt offen zu: "Ich will meinen Kindern, wenn die alt genug sind, in dem richtigen Alter sagen 'Ich liebe dich über alles, aber ich bin nicht immer richtig gern Vater gewesen und ich bin's auch immer noch nicht.'" 

Nasemann und Tigges zeigen sich zuversichtlich

Nichtsdestotrotz sind beide zuversichtlich und freuen sich auf die Zukunft, denn die intensiven Babyphasen mit Schlafmangel und Co. haben sie nun hinter sich gelassen, wie die Zweifachmutter erklärt. "Ich bin sehr fest davon überzeugt, dass man die Elternschaft vor allem in den ersten Jahren bereut und es aber immer besser wird. Ich merke schon, es geht nach oben."

Kinder können unglücklich machen

Und mit dieser Einschätzung liegt die 33-Jährige durchaus richtig, wie Studien belegen. Einige Untersuchungen zeigen, dass Kinder nicht unbedingt glücklicher machen. Eltern sind demnach nicht zufriedener als kinderlose Paare im gleichen Alter. Eine Studie des Max-Planck-Instituts belegt, dass Eltern durch die Geburt des ersten Kindes zunächst unglücklicher werden. Den Ergebnissen zufolge geben Mütter und Väter im Durchschnitt an, im ersten Jahr um 1,4 Einheiten weniger glücklich zu sein als noch die zwei Jahre zuvor. Mehr als ein Drittel empfand sogar ein Minus von zwei oder mehr sogenannter Glückseinheiten.

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Tabuthema

Warum es verhältnismäßig eher wenige Forschungen zum elterlichen Kinderglück gibt, liege darin, dass der Großteil der Eltern negative Gefühle in Zusammenhang mit Kindern kaum bis gar nicht zugeben würde, wie es in einer Aussendung des Max-Planck-Instituts heißt. Nasemann und Tigges leisten mit ihrer Arbeit also einen wesentliche Beitrag zur Aufklärungsarbeit und sorgen dafür, dass dieses Tabuthema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich beim Großziehen von Kindern um ganz persönliche Erfahrungen handelt, die jeder Mensch anders wahrnimmt. So gehören die guten als auch die schlechten Erlebnisse zur Elternschaft dazu. Eine Medaille hat stets zwei Seiten und jede davon hat auch seine Berechtigung.