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Oscars 2023: Jimmy Kimmel tritt bei Malala Yousafzai ins Fettnäpfchen

Im Laufe der Nacht trieb der Moderator einige Späße mit den Gäst:innen, es waren aber nicht alle zu Späßen aufgelegt.
Dario Bojic

Die Acadamy Awards werden gerne auf ihre Relevanz reduziert: Wie wichtig sind Award-Shows und Star-Gossip, solange es in der Welt Krieg gibt, oder Menschen verhungern? Diese Juxtaposition ließ Malala Yousafzai den Moderator Jimmy Kimmel spüren, indem sie auf seine Frage nicht einging und stattdessen sagte: "Ich rede nur über Frieden." Das Publikum applaudierte.

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Malala Yousafzai bei den Oscars

In einer silbernen Robe aus Pailletten erschien die heute 25-Jährige zur Oscarverleihung, unwissend, dass sie im Laufe des Abends nicht nur ein Bär, sondern auch eine Frage über Harry Styles belästigen würde. Als Moderator Kimmel im Laufe der Show zu Yousafzai kam, hatte er eine wichtige Fan-Frage für sie: "Als jüngste Nobelpreisträgerin, glaubst du hat Harry Styles Chris Pine angespuckt?"

Manche User:innen in sozialen Netzwerken sehen in diesem Segment einen völlig unangebrachten humoristischen Versuch, andere sehen eine Frau, die kein Interesse an den Oberflächlichkeiten von Hollywood hat. Wenige Stunden später teilte sie den Ausschnitt auf ihrem Twitter-Profil mit den Leitspruch: "Begegnet einander mit Freundlichkeit."

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Wer ist Malala Yousafzai?

Die ganze Welt zitterte 2012 mit, als Malala Yousafzai bei einem Attentat von einer Kugel tödlich verwundet wurde. Ein 15-jähriges Mädchen aus dem pakistanischen Swat wurde zum berühmtesten Teenager der Welt. Yousafzai ist eine pakistanische Aktivistin, die sich für Menschenrechte sowie Frauen- und Kinderbildung stark macht. Als jüngste Nobelpreisträgerin der Welt sind ihr Gesicht und Name international bekannt.

Politische Ambitionen dürfte sie jedoch nicht verfolgen: Im Interview mit David Letterman erklärte sie, nie einen politischen Posten wahrnehmen zu wollen. Ihre eigene politische Mission hat sie in ihrer Rede bei einer UN-Jugendveranstaltung an ihrem 16. Geburtstag klargemacht: "Ich bin hier, um mich für das Recht auf Bildung für jedes Kind einzusetzen. Ich will Bildung für die Söhne und Töchter der Taliban und aller Terrorist:innen und Extremist:innen." Also forderte sie mit 16 Jahren auch Bildung für die Kinder jener Menschen, die versucht hatten, sie umzubringen.

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Malala Yousafzais Attentat erlangte 2013 sehr große Aufmerksamkeit, ihr Leben war ab diesem Moment dem Kampf gegen Unterdrückung und Vorenthaltung von Bildung gewidmet. Ab diesem Tag kannte jeder "Malala". Die Taliban hatten versucht, sie zu töten und haben sie dabei jedoch "unsterblich" gemacht. Dass sie kein riesiges Interesse an amerikanischen Hollywood-Gerüchten hat, dürfte uns nicht wundern.