Altar neu geweiht: Sabrina Carpenters "Feather" sorgt für Aufruhr
"Sie ist ein Popstar wie kein anderer Popstar seit Jahren es war", loben ihre Fans Sabrina Carpenter unter ihrem pünktlich zu Halloween erschienenem Musikvideo zu "Feather" auf YouTube. Darin singt sie über Männer, die ihr Unrecht getan haben.
Doch die ca. zwanzig Sekunden im Video, in denen die Pop-Sängerin inmitten der katholischen "Shrine Church of Our Lady of Mount Carmel", geweiht der heiligen Maria, abgelichtet wird, sind Grund für eine Kündigung des Vikars und eine Neuweihe des Altars – samt Besprenkelung mit heiligem Wasser.
Sein Wille geschehe
"Am 31. Oktober 2023 veröffentlichte die Sängerin Sabrina Carpenter ein provokantes Musikvideo, das in der Kirche 'Mariä Verkündigung' gedreht wurde. Ich entschuldige mich aufrichtig beim Bischof, der Diözese, meinen treuen Gemeindemitgliedern und Ihnen allen für diese schändliche Darstellung, auf die ich von ganzem Herzen verzichte." So lautet das Entschuldigungsschreiben des zuständiges Pfarrers der Kirche.
Die "schändliche Darstellung", auf welche er sich in seinem hochemotionalen Schreiben bezieht, beschränkt sich auf Sabrina Carpenter die vor dem Altar kniet. Eigentlich dürften vor einem Altar kniende Menschen der Kirche nicht allzu sehr ein Dorn im Auge sein. Jedoch dürften die Rahmen anders liegen, wenn die Inhalte nicht den Vorgaben des letzten vatikanischen Konzils entsprechen, oder sich genug Leute auf Facebook darüber aufregen. Die Kommentare unter dem Erklärungsschreiben sind übrigens deaktiviert. Im Glauben an das Gute.
Mal Spaß beiseite: Hier liegt offensichtlich eine Misskommunikation darüber vor, was genau in dem Video zu sehen sein sollte. Natürlich sind pastellfarbene Särge mit pinken Kreuzen darauf nicht unbedingt katholisch. Dass Sabrina Carpenters Inhalte allgemein eher weniger christlich-konform sind, sollte aber auch Teil der "Due Diligence" eines Pastors sein, dem seine Kirche anscheinend so viel bedeutet. Er schreibt sogar, dass er eine "allgemeine Recherche" durchgeführt habe.
Dass Katholik:innen nicht besonders heiß sind auf Themen wie offene Sexualität und moderne Pop-Kultur ist kein Geheimnis. Aber zu denken, dass ein Name wie Sabrina Carpenter nicht irgendwo ein bisschen reizende Musikvideos hervorbringt, vor allem nach ihrem Switch vom Disney-Star zum Popstar, zeugt einfach nur von fehlender Sorgfalt. Doch was sagt Carpenter eigentlich dazu?
"Ich glaube, ein Großteil meiner Kindheit bestand darin, dass mir die Leute sagten, was ich sagen kann und was nicht, oder was ich ihrer Meinung nach sagen können sollte, weil ich ihre Kinder erziehen soll oder so", sagte sie Anfang dieses Jahres gegenüber "Variety".
"Es ist so seltsam, weil ich mit einer Menge Fans aufgewachsen bin, seit ich 14 oder 15 war. Jetzt sind sie also an einem Punkt, an dem sie entweder auf dem College sind oder das College abschließen."
Kommentare