Arnold Schwarzenegger richtet eine Videobotschaft an alle, die schonmal den Weg des Hasses gewählt haben.

Screenshot YouTube

Der Terminator ruft in Video dazu auf, das Hassen zu lassen

In einem 12-minütigen Monolog spricht Arnold Schwarzenegger über Hass, verheerende Ideologien und seinen Vater.
Dario Bojic

"Ich will mit euch sprechen, über den Anstieg von Hass und Antisemitismus, den wir überall in der Welt sehen." Mit diesen Worten beginnt Arnold Schwarzenegger seinen 12-minütigen Monolog, der in einem neuen Video auf YouTube zu sehen ist. Darin berichtet er unter anderem von seinem Besuch im ehemaligen größten Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo er eine Last gespürt hätte, die "schwerer als jede Kniebeuge" sei.

Schwarzeneggers berührenden Videostatement richtet sich an all jene, die womöglich selbst den "einfacheren Weg des Hasses" gewählt haben.

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Die Last der Geschichte

"Wenn man einen Ort wie Auschwitz betritt, spürt man eine unfassbare Last. Es ist die Last der Geschichte." Der Terminator spricht im Video von einem traurigen Teil unserer Geschichte, den wir jedoch niemals vergessen sollten. Die Erinnerung bleibt, damit sie sich in Zukunft nicht wiederholt. "Nie wieder" ist der Leitspruch, den Schwarzenegger im Clip als Versprechen an kommende Generationen richtet.

 

"Nach einem Besuch in Auschwitz, würdest du niemals hinterfragen, warum 'Nie wieder' der Kampfschrei aller Menschen ist, die gegen einen weiteren Holocaust kämpfen." Mit dem Video wolle der 75-Jährige verschlossene Türen und Herzen öffnen, für eine Welt ohne Hass. Seine Botschaft richtet sich an diejenigen, die sich womöglich von Hass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durchs Leben leiten lassen.

Der Austro-Filmstar spricht dabei insbesondere Menschen an, die Verschwörungstheorien über "jüdische Menschen, Menschen anderer Abstammung oder Orientierung" gehört und "sich gedacht haben, es macht Sinn für mich". Menschen, die denken, andere wären aufgrund ihrer Hautfarbe oder Religion weniger wert.

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Arnold Schwarzenegger über seinen Vater

Zudem erzählt Schwarzenegger von seinem Vater und den vielen "gebrochenen Männern" in seinem Umfeld. Der gebürtige Steirer wurde 1947 geboren und sei als "Kriegskind" Zeuge der Nachbeben, die der Zweite Weltkrieg in der Gesellschaft hinterlassen hatte, geworden. Viele Männer tranken, um den Schmerz und die Schuld zu vergessen, berichtet er. "Sie haben sich wie Verlierer gefühlt, nicht nur, weil sie den Krieg verloren hatten, sondern weil sie den Kampf gegen eine verheerende Ideologie verloren haben. Sie wurden belogen und fehlgeleitet auf einen Pfad, der sie in die Misere führte", erklärt der Terminator.

Manche der besagten Männer seien hasserfüllt gewesen, manche hätten auf ein besseres Leben gehofft, hätten jedoch auch an die Idee geglaubt, dass ihr Leben nur besser werden könne, wenn ein anderes dafür schlechter wird. "Ich will, dass ihr wisst, wo euch der Pfad des Hasses hinführt, wo er endet", warnt der ehemalige Gouverneur.

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Schwarzenegger wolle mit seinem Videostatement Menschen erreichen, die andere "womöglich bereits aufgegeben" haben. Andere Sichtweisen zu ignorieren, würde bedeuten, deren Existenz einfach zu akzeptieren. Und gerade bei Rassismus, Antisemitismus und Hass stellt sich der Ex-Gouverneur von Kalifornien mit diesem Video gegen so eine Form der Resignation.

Schwarzenegger versucht mit dem Video klarzumachen, dass jede/r mal auf den falschen Weg geraten könne. Wichtig sei aber, den "Kampf gegen sich selbst nicht aufzugeben". Hass sei nämlich der "Weg der Schwachen"; die Starken seien ehrlich zu sich selbst und würden keine "Sündenböcke" für ihr Unwohl suchen.

Wenn auch du Erfahrungen mit Rassismus oder Diskriminierung machst, dann wende dich an den Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit.