Schweighöfer und Verhoeven zweifeln an der KI

Matthias Schweighöfer und Regisseur Simon Verhoeven
Schauspieler Matthias Schweighöfer und Regisseur Simon Verhoeven glauben daran, dass auch in Zukunft menschliche Fehler in der Filmbranche mehr Potenzial bieten als perfekte Produkte einer Künstlichen Intelligenz. "Diese kleinen Fehler werden die Hits werden", sagte Matthias Schweighöfer (42) im Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa) anlässlich des Filmstarts von "Girl You Know It's True" am 21. Dezember.

Verhoeven stimmte dem zu und verwies auf eine Schwäche von KI. "Ich habe das Gefühl, dass eben wirklich dieser letzte menschliche Funke, dieser Fehler oder diese Eigenheit der Charaktere, die Persönlichkeit von Autorinnen und Autoren immer fehlen werden", sagte der 51-Jährige. Es sei zwar bereits möglich, ganze Drehbuchszenen mit Künstlicher Intelligenz zu schreiben, doch das sei ausbaufähig, es mangle an menschlicher Intuition.

Auch wenn es möglich sei, Filme ohne echte Schauspieler zu drehen, werde das die Branche nicht komplett verändern, sagte der Regisseur. "Die Leute werden trotzdem echte Menschen sehen wollen." Künstliche Intelligenz könne aber unterstützend wirken, beispielsweise bei visuellen Effekten. Auch mit Stimmen werde in dem Zusammenhang schon experimentiert. "Ich habe deine Stimme zu Hause. Ich kann alles mit deiner Stimme machen", sagte Verhoeven lachend zu Schweighöfer.

Verhoevens Film "Girl You Know It's True" erzählt von dem einstigen Erfolgsduo Milli Vanilli - und einem der wohl größten Betrugsskandale der Musikgeschichte. Als Anfang der 1990er-Jahre bekannt wurde, dass Robert "Rob" Pilatus und Fabrice "Fab" Morvan ihre Hits wie "I'm Gonna Miss You" nie selbst gesungen, sondern die Lippen nur zu den Stimmen anderer bewegt hatten, ging ein Aufschrei durch die Musikwelt. Schweighöfer spielt in dem Film den Produzenten der beiden, Frank Farian.

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